[Unterwegs] Ein etwas chaotischer Hochzeitstag in Tokyo

[Unterwegs] Ein etwas chaotischer Hochzeitstag in Tokyo

22. Juli 2017 2 Von yoko_kudo90

Am Sonntag war es soweit: wir haben unseren ersten Hochzeitstag gefeiert! Dafür hatten wir uns ein paar Dinge in Tokyo vorgenommen, doch leider hat nicht alles so geklappt, wie wir uns das gewünscht haben. Unter anderem waren das Minions Café, Tischtennis spielen und deutsch Essen gehen. Einen Tag vorher haben wir im TV noch die fliegenden Pinguine im Sunshine Aquarium gesehen und mein Mann meinte, dass wir dort doch auch hingehen können. Schließlich war das Minions Café auch in Ikebukuro. Also drauf auf die Liste!

Den Tag haben wir dann erst einmal ruhig angehen lassen und haben uns gegen 11 Uhr auf den Weg nach Tokyo gemacht. Zuerst ging es ins Parco in Ikebukuro, denn dort findet noch bis zum 29. August 2017 das Minions Café statt. Leider standen wir vor dem Bildschirm mit einem Zettel, dass bereits alle Tagestickets bis zum Abend vergeben waren. Super… Dann eben nicht. Auch wenn ich gerne eines der niedlichen gelben Minions-Gerichte gegessen hätte.

Mit etwas Enttäuschung liefen wir nun weiter zum Sunshine City. Dort wollten wir ein Zeitticket für das Aquarium holen. Hier wussten wir schon vorher, dass es Zeitkarten gibt und wurden über Twitter auf dem Laufenden gehalten, wie viel Zeit es inzwischen war. Erst einmal mussten wir aber zum Aquarium finden, denn das Sunshine City ist echt nicht klein. Unten angekommen, waren natürlich schon jede Menge Menschen dort und wir stellten uns für die Zeittickets an. Es war 13:30 Uhr und wir hatten die Erlaubnis für 17:00 Uhr bekommen. Wuhu~ Dann haben wir ja nun noch etwas Zeit.

Zuerst hieß es etwas essen. Das wollen natürlich um die Uhrzeit alle und so standen überall lange Schlangen an. Wir entschieden uns dann das Italien Tomato, ganz einfach, weil dort nicht so viele anstanden. Für mich gab es Spagetti Carbonara sowie ein süßes Dessert.

Pasta in Ikebukuro

Eigentlich war geplant, dass wir in Shibuya Tischtennis spielen, denn dort waren wir schon einmal. Da es nun zeitlich etwas doof war, erst von Ikebukuro nach Shibuya und dann wieder zurück zu fahren, haben wir uns entschieden, in Ikebukuro Tischtennis zu spielen. Round One, nur wenige Meter vom Sunshine City entfernt bot Tischtennis an. Leider aber nur zwei Platten und da standen die Leute natürlich auch Schlange. Wir bekamen eine Nummer, noch 7 Nummern waren vor uns dran. Wir entschieden uns, in einer Stunde wieder zu kommen, denn mein Mann wollte mir zum Hochzeitstag etwas einkaufen und so wollten wir shoppen gehen. Zuerst blieben wir allerdings im Game Center hängen. Wir steckten jede Menge Geld in eine Maschine, um einen Detektiv Conan Anhänger zu angeln. Das hat eine ganze Weile gedauert, aber wir haben ihn zum Glück bekommen.

Im Sunshine City haben wir dann einige Zeit verbracht, unter dem Geschrei der Verkäuferinnen, die mit ihrem SALE warben. Eigentlich war ich auf der Suche nach Sandalen, nur bin ich leider nicht fündig geworden. Entweder haben mir keine gefallen, meine Größe war nicht da oder meine Größe (LL) hat dann nicht richtig gepasst. Deprimierend… Am Ende habe ich aber ein hübsches Kleid entdeckt. Und obwohl es One Size ist, habe ich getraut, es doch mal anzuprobieren. Da es sehr dehnfähig ist und man die Träger mit Schleifen bindet, hat es sogar gepasst und wir haben es mitgenommen. Im Sale sogar nochmal 50 % billiger. Das war es dann aber auch schon am Shopping-Glück.

Als nächstes folgte ein kleiner Abstecher ins Pokemon Center MEGA TOKYO, wo man vor Kindern mal wieder nicht treten konnte. Es gab kostenlose Papierhütte der Evoli-Entwicklungen, leider waren viele schon weg. So nahmen wir zwei Mal Evoli. Am Ausgang machte ich dann noch Fotos an den Photospots, einmal als Aquana verkleidet. Die gute Frau setze mir dann noch ein Blitze-Papierhut auf den Kopf und ich durfte aus dem Pokeball springen. I choose you!

Wir gingen zurück zu Round One, um festzustellen, dass nach über einer Stunde immer noch 4 Leute vor uns dran waren. Was ja auch logisch war, wenn nur zwei Tische da waren und man gern eine Stunde spielen will. So gaben wir das Thema Tischtennis auf, denn wir hätten ja dann noch zwei Stunden warten müssen und da wollten wir schon längst im Aquarium sein. Auf Toilette fand ich dann einen Photo Coin, den wohl irgendjemand vergessen hatte. Da aber auch weit und breit niemand zu sehen war, nahm ich den mit – der Tag sollte ja wenigstens ein was Gutes haben 😉 Dieser Coin ermöglichte es uns ein paar Etagen tiefer kostenlos Purikura zu machen. Es war zwar überall Round One Werbung drauf, aber was soll’s. Es war schließlich kostenlos. Danach spielten wir dann noch eine Runde Mario Kart, was wirklich viel Spaß macht und stöberten noch eine Weile durch die Greifautomaten.

Purikura Ikebukuro

Zurück im Sunshine City suchte ich irgendwo einen Platz zum Sitzen, denn durch die Wärme und das viele Hin- und Hergelaufe waren wir beide ziemlich platt. Wir ruhten uns dann noch eine Viertelstunde aus, bis wir uns beim Sunshine Aquarium anstellten. Die Schlange war natürlich lang, es ging dann aber doch recht schnell, dass wir unsere Eintrittstickets kaufen konnten – mit 2,200 Yen pro Person kein Schnäppchen.

Wie erwartet, war es ziemlich voll. Es war ja auch langes Wochenende und die neue Attraktion hatte erst am Mittwoch eröffnet. Wir schlängelten uns also durch und ich wartete immer brav, bis ich an die einzelnen Becken heran kam. Nur beim Quallenbereich habe ich es sein lassen, denn da standen sie davor in einer langen Schlage. Das Sunshine Aquarium ist wirklich schön und ich kann ein Besuch an einem Wochentag empfehlen.

Auf der Dachterrasse war dann das eigentlich interessante, neben niedlichen Ottern und Robben, gab es dort Pinguine. Welche im Gras und welche im neuen Becken. Dort konnte man allerdings vor Menschen erst nichts sehen. Ich kämpfte mich dann in die Masse hinein, mein Mann setzte sich solange an die Seite. Es war warm, es war eng und ich war froh, als ich nach einer gefühlten Ewigkeit wieder auf dem Menschenknäul heraus war. Aber beeindruckend war es schon, die Pinguine vor den Häusern im Hintergrund fliegen zu sehen. Leider hatten sie sich alle auf eine Ecke fixiert, was die Masse an Menschen dort noch schlimmer machte.

Demnächst wird es auch noch einen Artikel über das Aquarium auf meinem Travel Blog geben. Auf Englisch findet ihr hier schon einen.

Ein kurzes Video von den Pinguinen in Aktion habe ich auf meinem instagram Account hochgeladen.

Ziemlich erschöpft machten wir uns dann auf dem Weg zur Bahn. Von Higashi-Ikebukuro ging es nach Nagatacho. In der Bahn kam es dann aber erst einmal zu einer Überraschung. In Iidabashi stieg ein junger Mann ein, schaute uns mit großen Augen an, wir starrten mit großen Augen zurück und fingen dann alle mit einem „Das ist nicht wahr!“ an zu lachen. Ein Freund meines Mannes, den auch ich kannte, stand auf einmal vor uns. Ich hatte ihn seit 2014 nicht mehr gesehen. Er sagte uns, dass er gerade eine Station zu früh ausgestiegen war auf dem Weg zu einem Job und deshalb hier wieder einstieg. Wir konnten es alle drei nicht glauben, tauschten uns kurz über das aktuelle Leben aus und er musste in Ichigaya schon wieder aus dem Zug raus. Zufälle gibt es! Auch Tokyo ist nur ein Dorf *lach*

Nach Nagatacho ging es dann nach Akasaka zum Schmatz! Das hatten wir uns ganz fest vorgenommen: zum Hochzeitstag geht es deutsch essen. Und da wir zur Verlobungsfeier vor 1 ½ Jahren auch hier waren, ging es wieder dorthin. Wir hatten zwei freundliche deutsche Kellnerinnen, mit denen ich also auch auf Deutsch reden konnte. Bei den Getränken hatte ich mich zu einem Bier Cocktail von meinem Mann überreden lassen, wobei mein Mixgetränk mit Cassis dann doch nicht so ganz mein Fall war und ich immer mal vom Radler meines Mannes geklaut habe. Geteilt haben wir uns Cammenbert und Bratkartoffeln. Mein Mann hatte sich ein scharfes Würstchen mit ziemlich saurem Sauerkraut bestellt und für mich gab es ein leckeres Schnitzel mit jede Menge Käse oben drauf. Nom!

Gute 5.000 Yen ärmer, dafür aber mit gut gefülltem Mangen und leicht angetrunkenem Ehemann, ging es nun noch nach Shibuya. Im H&M wollte ich mir noch fix ein paar Ballerina-Schuhe holen, welche ich schon seit Jahren benutze. Leider haben wir in unserer Wohngegend keinen H&M in der Nähe. Allerdings war das auch schwieriger als gedacht. Es war inzwischen nach 21 Uhr, im Laden scherte sich wohl keiner mehr ums Aufräumen und so lagen fast mehr Schuhe auf dem Boden als an den Ständern hingen. So habe ich ewig nach meiner Größe gesucht. In rosa habe ich ein paar gefunden, im matten grau leider nicht. Auch die Frage an den Staff, ob sie die noch in meiner Größe haben, war mit einem „Wenn Sie da nichts finden, dann nicht.“ recht sinnlos. Ich gab mich dann mit dem einen Paar zufrieden. Im Onlineshop gab es sie leider auch nicht mehr.

So machten wir uns dann auf dem Weg mit der Bahn nach Hause. Mein Mann war froh, dass er den Montag aufgrund des Feiertages frei hatte, und ich war froh, dass ich zumindest erst am Nachmittag auf Arbeit musste. Unser erster Hochzeitstag war zwar etwas chaotisch, aber trotzdem schön. Mal sehen, was wir dann nächstes Jahr machen.

PS: Bereits einen Tag vorher habe ich uns zur Feier des Jahrestages niedliche Rilakkuma Dessert Schälchen gemacht. Sind sie nicht hübsch geworden? Rezept und mehr gibt es in einem eigenen Artikel (^^)~

Rilakkuma Dessert