[2011/03/11] Zwei Jahre nach dem Beben
11. März 2013Bei solchen Jahrestagen merkt man immer wieder, wie schnell die Zeit doch vergeht. Nun ist es schon zwei Jahre her, das große Tōhoku-Erdbeben mit dem Tsunami, der so viel ausgelöscht hat.
Noch heute kann ich mich so genau daran erinnern, als ob es gestern gewesen wäre. Der Moment, wo ich von dem Beben erfahren habe, die immer mehr werdenden Informationen, die vielen schrecklichen Bilder… An Tagen wie diesen, ist das alles wieder da.
Wisst ihr noch, was ihr während des Bebens getan habt, wann und wie ihr davon erfahren habt?
Zur Zeit des Erdbebens, um 6:46 Uhr deutscher Zeit, saß ich im Zug nach Weimar um zur Berufsschule zu gehen. Wenige Minuten später stand ich auf dem Bahnhof und habe mit meinen Mitschülern gescherzt, wie gerne ich doch in Japan wäre. So, wie immer halt. Doch da wusste ich noch nichts davon, was so eben geschehen war.
Im Laufe des Unterrichtstages wurde immer mehr bekannt. Zu der Zeit hatte ich noch kein Smartphone. Wir hatten zum Glück Computer-Unterricht und konnten kurz ins Internet. Meine Freundin hat mich dann die nächsten Tage per SMS auf dem Laufenden gehalten. Nach und nach wurden mehr Informationen bekannt – und langsam ging es mir an die nervliche Substanz. Den ganzen Tag liefen zu Hause die Nachrichtensender, die News-Ticker wurden ständig aktualisiert.
Nervlich und seelisch war ich für etwa 2 Wochen nicht zu gebrauchen. Ich habe ständig geweint und konnte das alles einfach nicht begreifen. Auf meine Zwischenprüfung habe ich mich dementsprechend auch nicht vorbereiten können. Und auch heute, wenn ich die Bilder wieder vor mir sehe, kommen mir die Tränen. Es ist immer noch so unwirklich…
Meine Freunde und ich haben diese Tage sehr zusammengehalten. Gleich am nächsten Tag haben wir uns getroffen um zusammen Zeit zu verbringen und versucht es gemeinsam zu realisieren. Einen anderen Tag haben wir gemeinsam Kerzen angezündet und zusammen für Japan gebetet. Auch zur Leipziger Buchmesse haben sich am Abend noch sehr viele Menschen getroffen und Kerzen angezündet.
Und nun? Zwei Jahr sind vergangen, es wird kaum noch in den Medien darüber berichtet, nur an Tag wie heute, wo sind einige Medien verpflichtet fühlen, etwas zu berichten.
Doch vergessen können wir diese tragischen Ereignisse nicht. So viele Menschen sind gestorben, so viel haben ihr Zuhause verloren, so vieles wurde einfach zerstört. Und auch jetzt noch leiden viele Menschen darunter. Die Wiederaufbauarbeiten dauern weiterhin fort.
Im tiefen Herzen gedenke ich weiterhin Japan, den Menschen, die den Tsunami nicht überlebt haben, und denen, die noch heute unter den Folgen leiden, und hoffe, dass etwas so schlimmes nie wieder passieren wird. Auf eine bessere Zukunft.
☆ PRAY FOR JAPAN ☆ SHOW YOUR HEART ☆
Hier sind noch ein paar Bilder, die mir heute im Laufe des Tages begegnet sind:
Ich konnte all dem, was du hier geschriebn hast, nur zustimmen.
An Tagen wie diesen kommt es einen vor, alsob es gestern gewesen wäre, dabei ist schon wieder so viel Zeit vergangen.
Ich weiß auch noch ganz genau, wie der Tag bei mir aussah und ich hab es erst so gegen 11 Uhr erfahren, als ich von meinen Papa und Ina von der Schule abgeholt wurde.
Die Tage danach waren wirklich schlimm und es fiel einem schwer, an etwas anderes zu denken. Ich fand die nachfolgenden Tage in der Schule auch irgendwie recht unangenehm. Eigentlich ging es mir nicht wirklich gut, weil ich immer an die Bilder denken musste, an die Menschen denken musste und an das was vielleicht noch passieren könnte … aber in meiner Klasse hatte ich eigentlich keinen, der sich die selben Gedanken machte wie ich, für die anderen waren es wieder ganz normale Schultage. Im Unterricht wurde zwar kurz darüber gesprochen, aber wenn da Sätze kamen wie “Warum bauen die denn ihre Städte und Atomkraftwerke überhaupt so an den Küsten, wenn sie so Erdbeben- und Tsunami-gefährdet sind?” ist mir wieder alles vergangen …
Es waren wirklich sehr seltsame und traurige Tage vor zwei Jahren und an Jahrestagen, wo man wieder Bilder und Berichte darüber sieht, kommt auch wieder alles hoch.
Never forget …
But Pray for Japan and Show your heart! <3
Sandra
In der Berufsschule war es für mich auch schrecklich. Das eine Mal, wo meine Lehrerin damit angefangen hatte, habe ich kurz überlegt, den Raum zu verlassen, weil ich einfach nicht mehr konnte. Ich habe immer wieder mit weinen angefangen. Interessiert hat sich kaum jemand für mich. Einige kamen an und meinten “Lach doch mal!”. Das fand ich total daneben, weil mir ja nun wirklich alles andere als zum Lachen zu mute war.
Mit eine habe ich mich ganz verstritten, so dass ich die restlichen 1 1/2 Jahr der Ausbildung kein Wort mehr mit ihr gesprochen hatte. Sie meinte, dass ich “doch selbst daran schuld bin, dass es mir so scheiße geht” ala dein Problem, dass du das Land magst.
Nächstes Jahr werde ich zum Jahrestag in Japan sein. Da bin ich auch schon auf die Emotionen gespannt…
Pray for Japan and show your heart ♥