[Info] Was kostet eine Japan-Reise?
9. August 2015Im Groben gibt es folgende sechs Kostenpunkte, über die man nachdenken muss:
2. Hotelkosten
3. Fahrtkosten
4. Verpflegung mit Essen & Trinken
5. Eintrittspreise
6. Souvenirs & Shopping
Allgemein muss man natürlich bedenken, dass alle Kostenpunkte höher und tiefer ausfallen können und dies ganz stark von seinen eigenen Ansprüchen abhängt. Möchte ich es etwas luxuriöser oder komme ich auch ein paar Tage mit weniger Komfort zurecht. Aber das werdet ihr bei meinen folgenden Ausführungen sicher merken.
1. Flugkosten
Ein Flug von Deutschland nach Japan kann ziemlich teuer werden. Man hat hier u.a. die Wahl zwischen meist etwas teureren Direktflügen sowie Flügen mit Zwischenstopps. Mit am beliebtesten bei den Direktflügen sind Lufthansa und ANA. Preislich liegen die Flüge dort gern bei 800 ~ 1.000 Euro. Allerdings hat ANA in letzter Zeit oft Angebote ab 650 Euro. Wenn man aber will, kann man natürlich auch günstigere Fluglinen benutzen, bei denen man in Dubai, Shanghai, Korea oder sonstwo noch einen (manchmal ziemlich langen) Zwischenaufenthalt hat. Dafür liegen die Preise hier auch oft schon bei um 500 Euro. Einen Preislichen Unterschied findet man auch oft schon beim japanischen Zielort – so ist es manchmal günstiger nach Osaka oder Nagoya zu fliegen anstatt bis nach Tokyo.
2. Hotelkosten
Hier ist die Spanne von “kostenlos bis unendlich nach oben offen” sehr groß. Wenn man Glück hat, kann man bei japanischen Freunden übernachten, bloß das ist meist selten der Fall. Die niedrigste Preisklasse sind meist Share Houses, Hostels und Guesthouses, in denen man sich wie in Jugendherbergen mit anderen zusammen ein Zimmer, sowie Küche und Sanitäranlagen teilt. Hier kann man je nach Lage der Unterkunft bei 1.500 ~ 3.000 Yen liegen. Manchmal hat man auch die Chance dort ein Einzelzimmer zu bekommen. Ich habe oft in Business-Hotel-Ketten übernachten, wie zum Beispiel Toyoko Inn. Diese liegen preislich bei 4.000 ~ 8.000 Yen pro Nacht. Natürlich gibt es bei Hotels nach oben keine Grenzen. Man kann auch in einem traditionellen japanischen Ryokan übernachten, dafür muss man natürlich aber noch mehr Geld einplanen. Auch “Couchsurfing” wird in Japan immer bekannter. Hierfür kann man mal einen Blick auf Airbnb werfen, wo es interessante und auch ziemlich günstige Angebote gibt.
Die Hotelpreise hängen auch immer stark davon ab, wo sich das Hotel befindet. Natürlich ist ein Hotel am Tokyo Hauptbahnhof teurer als eins in der Provinz in Chiba. Es kommt auch darauf an, ob man allein, zu zweit oder in einer Gruppe reist. Allerdings ist zu beachten, dass die Preise, die auf den Internetseiten angegeben werden oftmals pro Person pro Nacht sind und nicht den Zimmerpreis darstellen. Mit mehreren Leuten kann man sich auch eine Ferienwohnung mieten.
3. Fahrtkosten
Wenn man viel und vor allem längere Strecken zurück legen möchte, lohnt sich bei einer Urlaubsreise meist der Japan Rail Pass (Blogeintrag hier). Dieser kostet für eine Woche ca. 29.000 Yen. Dafür bekommt man im Normalfall gerade mal eine Hin- und Rückfahrt zwischen Tokyo und Osaka im Shinkansen. Allerdings gilt dieser Pass auch nicht bei allen öffentlichen Verkehrsmitteln. Manche Privatbahnen und Busse muss man trotzdem bezahlen, so auch die Tokyo Metro. Auch wenn man sich zum Beispiel nur in Tokyo & Umgebung aufhält, sollte man gut durchrechnen, ob sich der Pass wirklich rentiert. Die Japan Rail bietet auch Area-Pässe an, die nur in bestimmten Regionen gelten und dadurch oft sinnvoller als der komplette Rail Pass sind. Zudem gibt es auch Tagestickets sowie spezielle regionale Pässe, die man z.B. in Hakone oder Kamakura/Enoshima nutzen kann oder auch beispielsweise den Osaka Amazing Pass. Eine gute Seite zum Fahrtkostenerrechnung ist übrigens Hyperdia. Ansonsten kann man auch Google Maps zum Planen benutzen.
Es muss auch nicht immer der Shinkansen sein, mit dem man eine längere Strecke zurück legt. In Japan gibt es ein ziemlich gutes Fernbussystem, für welches man zwar mehr Reisezeit einplanen muss, aber um einiges günstiger reist. So kostet die Fahrt von Tokyo nach Fukuoka mit dem Nachtbus nur 8.000 Yen, die Fahrt mit dem Shinkansen aber 25.000 Yen. Ein beliebter Anbieter für internationale Touristen ist hier Willer Express.
4. Verpflegung mit Essen & Trinken
Das ist auch ein sehr schwieriger Punkt. Man kann in Japan ziemlich günstig essen. Udon, Ramen und Okonomiyaki bekommt man oft für unter 500 Yen. Auch im Kombini kann man sich fertiges Essen kaufen, welches dort sogar aufgewärmt wird. Allerdings sollte man nicht alle Lebensmittel im Kombini kaufen – wenn man einen Supermarkt in der Nähe hat, ist es dort meist billiger. Vergleichen lohnt sich. Auch gibt es in Supermärkten und Kombinis am Abend oft Rabatte. Gegenteilig ist das Essen in Restaurants abends meist teurer als mittags. Auch Family Restaurants haben meist günstiges Essen und bieten “All you can drink” an. In Themen-Restaurants und Freizeitparks ist das Essen gewohnt teuer und natürlich gibt es auch in Japan ganz viele teure Restaurants.Und Achtung bei Getränkeautomaten! Sie sind zwar sehr praktisch, wenn wirklich nichts in der Nähe ist. Allerdings kosten Softdrinks darin meist 160 Yen – da lohnt sich eher der Gang in den Supermarkt oder sogar in den 100-Yen-Laden.Mit guter Wirtschaftung kommt man, denke ich, etwa mit 2.000 Yen am Tag für Essen und Trinken hin. Evtl. 500 Yen mehr im heißen Sommer für Getränke und ein Eis (^_~)
5. Eintrittspreise
Die Frage aller Fragen: was möchte ich unternehmen? Möchte ich nur rumlaufen und mir Tempel, Schreine und japanische Gärten ansehen oder möchte ich auch Freizeitparks und andere Attraktionen besuchen? Die erste Rubrik ist meist kostenlos oder liegt etwa bei 500 Yen. Museen haben auch oft eine Preisspanne von 500~1.000 Yen. Auch Themen-Cafés wie KatzenCafé, HasenCafé, MaidCafé & Co. nehmen meist pro Stunde 1.000 Yen. Wenn man hinauf auf Observatorien möchte, muss man meist mit etwa 1.500 Yen rechnen. Der Tokyo Sky Tree kostet allerdings sogar 3.500 Yen. Freizeitparks wie das Tokyo Disney Land liegen für eine Tageskarte etwa bei 6.400 Yen. Hier hängt es also wirklich von jedem selbst ab, was er sich vornimmt.
6. Souvenirs & Shopping
Auch hier ist es von jedem selbst abhängig, was man denn selbst alles aus Japan mit nach Hause nehmen möchte. Kleine Schlüsselanhänger oder Magneten, die ich zum Beispiel gerne als Souvenir mitnehme, liegen bei etwa 500 Yen. Ansonsten ist die Preisspanne da auch ziemlich groß. Natürlich können beim Shopping teure Anime Figuren und Marken-Lolitakleider die Reisekasse ziemlich sprengen. Aber das ist ja dann jedem selbst überlassen und das muss jeder selbst einplanen. Ein Tipp sind übrigens auch hier die 100-Yen-Läden, in denen man viele Kleinigkeiten & Geschenkideen für die Daheimgebliebenen finden kann, die meist ganz und gar nicht so billig aussehen.
Und zum Schluss noch eine grobe Beispielrechnung für einen 2-wöchigen Japan-Aufenthalt für eine Einzelperson. Ich habe versucht etwa die Mittelwerte aus allen Kostenpunkten zu nehmen, wenn man etwas durch das Land reist. Die Preise sind natürlich nur grobe Werte, die je nach dem Reisenden sehr variieren können.
1. Flugkosten: | 700 Euro |
2. Hotelkosten: | 70.000 Yen (14 x 5.000 Yen) |
3. Fahrtkosten: | 40.000 Yen |
4. Verpflegung mit Essen & Trinken: | 28.000 Yen (14 x 2.000 Yen) |
5. Eintrittspreise: | 21.000 Yen (14 x 1.500 Yen) |
6. Souvenirs & Shopping: | 50.000 Yen |
__________________________________ | ______________ |
Gesamt: (bei einem Kurs von 1 Euro = 130 Yen) |
300.000 Yen 2.300 Euro |
* Man kann natürlich bei allen Kosten auf Vergünstigungen, Sonderangebote und Aktionspreise achten. Das lohnt sich vor allem bei Flügen & Hotels. Zudem gibt es auch für viele Attraktionen Kombitickets, mit denen man sparen kann. *
Ich hoffe, dass euch die Aufstellung etwas bei der Planung eurer Japan-Reise helfen kann. Natürlich gebe ich keine Gewähr, dass das Ersparte auch wirklich reicht – denn man kann in Japan auch sehr leicht in einen Kaufrausch verfallen (^_~)v
Genau das hat unsere letzte 15-Tägige Japan-Rundreise Osaka-Nara-Kyoto gekostet 🙂
Na dann passt die Berechnung ja 😀
Ich lag bei meinen 3 Wochen letzten Juli um einiges drüber – aber da habe ich auch ziemlich mit dem Geld um mich geworfen *lach*
Hallooo 🙂 Ich habe schon bei deinem anderen Blog eine Weile herumgelesen und wollte an dieser Stelle einfach mal Danke sagen für die vielen Tipps! 🙂
Wenn ich mir das so anschaue, merke ich allerdings, dass ich noch seeeehr viel sparen sollte. ^^” Ich möchte im Oktober mit dem Working Holiday Visum nach Japan und auch wenn die Planung bisher erst in der “Ich würde gerne ÜBERALL HIN! *~*”-Phase ist, könnte mein Budget doch sehr eng werden … Und ich war sehr enttäuscht, als ich vor ein paar Tagen festgestellt habe, dass man mit dem WH-Visum fast keinen der Rail Passes bekommen kann. 🙁 Aber besser ich merke es vor Kauf und Abflug. Da werde ich wohl doch lieber mal deine Tipps zu den Fernbussen genauer anschauen. ^^
Hallo 🙂 Danke, dass du dich bei mir umgesehen hast!
Ja, je nachdem kann Japan ziemlich teuer werden. Aber es gibt auch Sachen, mit denen man gut sparen kann. Working Holiday ist schon was tolles und ich würde es sofort wieder machen ♥ Es ist wirklich schade, dass man die Rail-Pässe nicht benutzen darf. Das hatte auch vor allem während meiner Rundreise ein ziemliches Loch in meine Reisekasse gerissen. Aber ich sollte mich auch schon mal damit anfreunden, dass ich die Pässe auch bald nicht mehr benutzen kann, wenn ich nach Japan ziehe D:
Wenn du noch irgendwelche Fragen hast oder bestimmte Tipps zum Reisen und zum WH brauchst, kannst du mir auch gern schreiben (^^)
Das freut mich zu hören, ich hoffe dass es mir auch so gut gefallen wird! Und dass mein Japanisch bis Oktober ein wenig besser ist. 😀 Du hast mir übrigens passenderweise gerade während meines Kurses geantwortet ^^
Oooh, du ziehst für länger bzw. für immer nach Japan? :O Cool! Hast du von hier aus dort einen Job gefunden? 🙂
Das is lieb von dir und mache ich sehr gern! ^~^ Momentan weiß ich noch nicht mal, wann ich das Visum beantragen sollte, weil ja bis Oktober noch so viel Zeit ist und was ich da überhaupt alles eintragen muss … Du merkst also, es ist alles noch ziemlich chaotisch und ich werde sicher noch 2000 Fragen finden, die ich dir stellen kann ^^
Ich habe morgen auch wieder Unterricht 🙂
Ja, ein Umzug ist geplant – zu meinem dann japanischen Ehemann 😉 Das mit der Arbeit versuche ich dann Vorort irgendwie hinzubekommen *hust*
Du kannst mir dann gern deine Fragen per Nachricht auf meiner FB-Seite schicken ( https://www.facebook.com/yokolostinjapan/ ). Ich hatte mein Visum damals im Juli geholt und bin Ende September los. Ab Erhalt des Visums hat man soweit ich weiß 1 Jahr Zeit einzureisen. Also du kannst dich langsam an die Arbeit machen (^^)
Aaah, verdammt. Ich hatte befürchtet, dass WordPress mir nicht mehr Bescheid sagt, wenn du mir antwortest. Glücklicherweise hab ich mich wieder erinnern können, bei welchem deiner Artikel ich kommentiert hatte. 😀
Ui, cool! Dann herzlichen Glückwunsch schon mal, falls man sowas vorher beglückwünschen darf. Sonst beglückwünsche ich halt die Pläne! 😉 Hehe, ja, vor Ort ist sicher einfacher. Aber wenn einer von euch eh dort wohnt und arbeitet und du ohnehin ein Visum hast, dann ist das ja kein Problem. 🙂
Dann mach ich das doch mal. Dankeschön! ^.^
Eine sehr schöne Übersicht der Kosten. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese doch oftmals unterschätzt werden, aber da kommt doch schon einiges zusammen.
Hallo Claudia,
ich stimme Dir mit den Preisen zu. 2017 war ich 18 unterwegs mit Flug. Da habe ich ca. 2700€ ausgegeben.
Dieses Jahr habe ich für 21 Tage in Japan 4000€ einkalkuliert. Ich mus dazusagen ich bestelle mir den Railpass für 21 Tage und in der Green Clas. Nach meiner kalkulation lohnt sich das. In Kyoto habe ich eine private Wohnung gemietet. In Tokyo werde ich über Booking.Com ein günstiges Hotel in Shinjuku buchen.
Ich werde wieder nach Koja san fahren und dort in einem Kloster übernachten. 2017 war ich nur für einen Tag dort. In Kyoto habe ich noch einiges vor, obwohl ich schon viel dort besehen habe.
Lieben Gruß aus Oldenburg Klaus