[Working Holiday Japan] Fragerunde – Teil 2
16. Mai 2015Das ist soooo schwer zu sagen. Es gab so viele wunderbare Momente und Erlebnisse in dem einen Jahr. Natürlich meine Rundreise durch Westjapan, wo ich viel erlebt und gesehen habe. Die Ausflüge ins Tokyo Disney Resort und die Universal Studios Japan. Die Feuerwerke, zu denen ich mit meinem Freund gegangen bin. Die Besuche im Onsen und im KatzenCafé. Und und und… Ich bin auch ziemlich süchtig nach Ufo-Catchern geworden, denn das macht einfach so viel Spaß.
Ein Highlight war auch meine Arbeit bzw. meine wunderbaren Kolleginnen. Ich habe dort eine zweite Familie gefunden, in der ich mich immer geborgen und sicher gefühlt habe. Auch jetzt noch stehen wir im Kontakt und es gab sogar gegenseitige Weihnachtsgeschenke.
Hm… eine gute Frage. Die Standardantwort wäre wahrscheinlich Heimweh nach Deutschland, aber das hatte ich nicht wirklich. Im Gegenteil ging es mir zum Ende des Jahres richtig schlecht, weil ich wusste, dass ich Japan wieder verlassen muss. Die Rückkehr und auch die ersten Monate zurück in Deutschland fielen mir schwer. Viel hat sich verändert, meine Persönlichkeit hat sich verändert. Neue Menschen sind im Bekanntenkreis, neue Freundeskreise haben sich gebildet, zu denen man auf einmal nicht mehr gehört. Und irgendwie fühle ich mich hier immer ein wenig als “Außenseiter”…
Und am Ende des Jahres war es ziemlich schwerig meine ganzen Sachen nach Hause zu bekommen bzw. sich von gewissen Dingen zu trennen. Ich habe einfach viel zu viel gekauft. Am Ende musste ich, glaube ich, 8 Pakete schicken.
☆ Hast du negative Erfahrungen gemacht?
Ich könnte mich jetzt an keine direkt erinnern. Klar, als Ausländer ist man in Japan oftmals was “besonderes”, sowohl im guten als auch im negativen Sinn. Ich hatte allerdings nie das Gefühl, dass mich deshalb irgendjemand schlecht behandelt. Es kam nur einmal vor, dass ich im Schuhgeschäft nicht weiter bedient wurde, weil die Mitarbeiterin mit einem “ich guck mal nach einer anderen Größe” verschwand und auch nach einer halben Stunde nicht wieder kam. Aber ich glaube, das hat etwas mit der Angst mit Ausländern zu sprechen zu tun, die ein paar Japaner haben. Ansonsten hat mich nicht viel schockiert (^_~)
Da ich mich schon sehr lange für Japan interessiere und auch schon viel über alles mögliche gelesen habe, ist mir das meiste – zumindest aus der Theorie – bekannt. Natürlich sollte man wissen, wie man mit Stäbchen isst und dass es Toilettenschuhe gibt. Aber das gehört inzwischen ja zum Allgemeinwissen von Japan-Reisenden. Ich kam also ziemlich gut zurecht. Zumindest nach Außen hin sind die Japaner meist höflich und freundlich und so entstehen wenig Probleme. Nur ein “Ja” sollte man nicht immer als Zusage sehen, denn damit wird meist erstmal nur bestätigt, dass das Gesagte verstanden wurde. Das Einzige, woran ich mich nicht ganz gewöhnen konnte, sind die Hocktoiletten, die ich leider doch 1-2 Mal benutzen musste. Da bevorzuge ich dann doch die neuere Technik.
Nein *lach* Ich bin mit etwa N5 Niveau hin und mit einem etwas durchschnittlichen N4 wieder zurück. Für den JLPT-Test würden mir allerdings die Kanji und noch einiges Vokabular fehlen. Mein Japanisch ist also immer noch ziemlich grottig. Und ich bin ein guter Beweis dafür, dass man in Japan auch mit relativ wenig japanischen Sprachkenntnissen leben kann. Auch wenn es manchmal ein wenig kompliziert werden kann.
Erstens: ich esse keinen Fisch! Zweitens: ich mag kein fettiges Fleisch. Drittens: ich bin beim Essen allgemein ziemlich anstrengend, weil ich viele Sachen einfach nicht mag. Trotzdem gibt es in Japan noch so viel leckeres Essen (Ramen, Udon, Okonomiyaki, Gyoza, Omuraisu, Curry, Katsudon, Tamagoyaki, Pizza, Pasta, Soba, Kuchen, Crepe, Süßigkeiten, …), an dem ich mich totfressen könnte. Überraschenderweise habe ich in dem Jahr in Japan 10 Kilo abgenommen. Dank dem fettigen Essen in Deutschland hatte ich aber die Hälfte davon nach wenigen Monaten wieder drauf…
Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich es sofort wieder tun! Allerdings kann man Working Holiday nur einmal pro Land machen. Japan habe ich nun leider schon aufgebraucht…
Hauptsächlich zwei Sachen. Zum einen hätte ich versucht mehr Japanisch zu lernen und zu sprechen. Ich habe es die meiste Zeit geschafft auf Englisch (z.B. mit meinem Freund) oder auf Deutsch (auf Arbeit, mit deutschen und japanischen Freunden) zu sprechen, wodurch mein Japanisch ziemlich kurz gekommen ist, was ich inzwischen ziemlich bereue. Denn zurück in Deutschland komme ich auch nicht wirklich weiter… Und zweitens, hätte ich mehr nach einem richtigen Job suchen müssen, der mir evtl. auch ein Arbeitsvisum ermöglicht hätte – denn ich möchte zurück nach Japan! Und von Außerhalb ist die Jobsuche doch ziemlich kompliziert.
Bereitet euch gut drauf vor und spart etwas Geld zusammen. Versucht viel Japanisch zu sprechen und zu lernen, denn nirgendwo als im Land, wo die Sprache gesprochen wird, geht es besser. Bleibt nicht nur an einem Ort, sondern versucht verschiedene Sachen in verschiedenen Städten. Probiert euch aus und seid offenen für neues. Genießt einfach die Zeit, denn sie kommt nicht wieder.
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Ich weise hier nochmal darauf hin, dass es sich bei den Antworten um meine Erfahrungen und Eindrücke handelt. Natürlich kann es bei jedem anders sein. Keine Garantie, dass alles 100%ig stimmt.