[Review] Sadako will leben
21. Oktober 2015Seit langem habe ich es mal wieder geschafft ein Buch zu Ende zu lesen. Ein sehr trauriges und bedrückendes Buch. Trotzdem ist es sehr lesenswert, denn es geht um eines der tragischsten Ereignisse der japanischen weltweiten Geschichte: der Atombombenabwurf über Hiroshima. Alles erzählt an der tragischen Geschichte eines kleinen Mädchens namens Sadako.
Seit meinem Besuch in Hiroshima im Mai 2014 (Bericht hier), wollte ich das Buch “Sadako will leben” von Karl Bruckner unbedingt mal lesen. Ich hatte von diesem Buch schon vorher gehört, allerdings wurde der Wunsch größer als ich im Friedensgedächtnismuseum Vorort das Buch ebenfalls gesehen hatte. Nun hatte ich es mir endlich als eBook zugelegt und konnte es lesen.
☆ Worum geht es im Buch?
Wie der Name des Buches schon sagt, geht es um ein Mädchen namens Sadako. Mit ihrem Bruder Shigeo hat sie zusammen den Atombombenabwurf in Hiroshima überlebt. Doch im Alter von 14 Jahren bricht die Strahlenkrankheit doch noch bei ihr aus. Ihre letzte Hoffnung legt sie in das Falten von 1.000 Kranichen.
Bis zum tragischen Ereignis der Atombombe gibt es einiges an Vorgeschichte. Es wird zu Beginn des Buches abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven berichtet. Einerseits aus der Sicht der beiden Kinder, andererseits aber u.a. auch von amerikanischer Seite, was ich wirklich sehr interessant fand. Man fühlt sich in die Kriegstage vor dem Bombenangriff hineinversetzt – kann fast den Hunger der armen beiden Kinder spüren, deren Vater vom Militär eingezogen wurde und deren Mutter ihre letzten Kräfte im Rüstungsbetrieb einsetzt. Auch die Zeit nach Kriegsende, wie sich die Stadt Hiroshima langsam wieder aufbaut, ist sehr bildlich beschrieben.
☆ Meine Meinung zum Buch?
Ich fand das Buch wirklich sehr interessant und es hat einen tiefen Eindruck auf mich hinterlassen. Es ist recht flüssig geschrieben und lässt sich gut lesen. Das einzig kleine Manko, was ich auszusetzen hätte, wäre, dass es sich am Anfang bis zum Bombenabwurf ziemlich zieht – und dafür am Ende das Schicksal Sadakos im Krankenhaus ziemlich schnell abgeschlossen ist. Sie wird abermals ohnmächtig, stirb – Ende. Irgendwie hat mir da noch irgendwas gefehlt. Der darauf folgende Hinweis zum Gedenken macht das aber wieder gut.
Besonders “gefallen” haben mir die Szenen in den Trümmern und wie es der Vater geschafft hat, sein Geschäft aus dem Nichts wieder aufzubauen. Nachkriegserlebnisse, die man so nicht oft lesen kann.
Beim Lesen hatte ich immer wieder Seita und Setsuko aus “Die letzten Glühwürmen”, eine Geschichte, die mich tief berührt hatte. Auch dort geht es um einen großen Bruder und seine kleine Schwester, die die Atombombe in Hiroshima miterlebt haben. Leider haben es die beiden nicht überlebt…
In Hiroshima gibt es natürlich auch Denkmale für Sadako. Das bekannteste – das Children’s Peace Monument (原爆の子の像 Genbaku no Ko no Zou) – steht im Peace Memorial Park und wurde 1958 dort aufgestellt. Ein weiteres hatte ich in einem anderen Stadtteil Hiroshimas entdeckt.
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