[Auswandern] Happy Friday im Immigration Office

[Auswandern] Happy Friday im Immigration Office

28. November 2016 5 Von yoko_kudo90

In Fortsetzung meines Beitrages “Black Friday im Immigration Office” gibt es nun endlich gute Neuigkeiten – ich habe endlich mein Visum! Aber alles von vorn.

Nachdem wir Mitte Oktober im Immigration Office in Yokohama waren und uns dort gesagt wurde, dass ich kein Visum bekomme ohne nach Deutschland zurück zu fliegen und in Deutschland zur japanischen Botschaft zu gehen, haben wir erstmal nichts weiter gemacht. Außer zu warten. Vorletzte Woche haben wir dann vom Immigration Office Yokohama das Certificate of Eligibility (CoE) erhalten. Dort war die Erlaubnis für ein Visum von einem Jahr als Spouse eines japanischen Bürgers angegeben. Sowie ein weitere Hinweiszettel, wo abermals auf die Ausreise und die Beantragung im Heimatland hingewiesen wurde.

Mein Mann hatte am 24. November einen halbe Tag frei genommen und wir machten uns früh auf den Weg nach Shinagawa zum dortigen Immigration Office. Dass es wieder ein Freitag war, beunruhigte mich ein wenig. Dass es aber auch noch der amerikanische Black Friday nach Thanksgiving war, machte das ganze nicht besser. Wird es ein erneuter Black Friday für uns…? So war mir die ganze Zeit schlecht, mein Magen hat sich überschlagen, ich hatte auf der Zugfahrt sogar Kreislaufprobleme… Eigentlich brauchen wir etwa 1 1/2 Stunden nach Shinagawa, da ich aber andauernd aus dem Zug raus und auf Toilette musste, haben wir über zwei Stunden benötigt.

Immigration Office Japan

Irgendwann kamen wir dann aber doch an beim Tokyo Regional Immigration Bureau (東京入国管理局), in einem Bus voller Ausländer. Mein Mann wollte extra früh los, weil auf der Twitterseite des Immigration Office meist schon gegen 11 Uhr stand, dass zu viele Tickets gezogen worden. So hatten wir eine lange Wartezeit eingeplant – ich hatte meinen Kindle eingepackt, mein Mann ein paar Manga. Wir waren 9:25 Uhr dort und ja, die Wartehallen waren sehr voll.

Trotzdem ging dann alles recht schnell. Wir wurden zum Ticket-Schalter geschickt, wo wir unser Anliegen schilderten, auch, dass Yokohama will, dass ich wieder ausreise. Tokyo sah das zum Glück nicht so. Anstatt, wie erwartet, ein hochnummeriges Ticket zu erhalten, wurden wir zum Bereich D5 “Permission for Permanent Residence” geschickt. Na, ob das nun richtig war? Der Bereich war in einer anderen Ecke recht weit hinten. Wir zogen dort ein Ticket, nur ein Personenticket war vorher noch offen. Dann kamen wir dran, füllten die fehlenden Felder des Antrages aus und gaben diesen ab. Zumindest wurde er hier angenommen.

Immigration Office JapanEigentlich erwartet ich jetzt, dass ich ein Stempel in den Pass bekomme, dass ich ein Visum beantragt habe und irgendwann wieder kommen muss, um das Visum zu Bezahlen und Abzuholen. So kannte ich es zumindest aus dem Internet. Aber nein, wir wurden direkt zum Kombini in der unteren Etage geschickt, um die 4,000 Yen zu bezahlen und erhielten dafür eine hübsche Wertmarke. Nachdem wir diese abgegeben hatten, sollten wir noch etwas warten.

Die Beamtin kam dann wieder – ich erhielt meinen Pass zurück – und meine Residence Card! Das ging jetzt aber schnell. Aber egal, ich hab mein Visum! Ganz ohne Wiederausreise. Zwar erstmal nur für ein Jahr, aber immerhin was. Nun kann ich auch endlich anfangen nach einer Arbeit zu suchen. Und gegen Ende nächsten Jahres geht dann der ganze Spaß von vorne los. Dann will ich mein Glück mal in Tachikawa versuchen, das ist nicht soweit weg.

Ich bin kein Gebbu (ゲップ)!!

Deutsche Staatsangehörige (und auch andere Länder) haben oft ein namentliches Problem, welches auf die Passschreibweise zurück zu führen ist. Nach der Namensänderung steht als Nachname im deutschen Pass oft XXXXX GEB. YYYYYY. Nun steht dort aber nirgendwo erklärt, dass “GEB.” für “Geboren” steht und so wird XXXXX GEB. YYYYYY als vollständiger Nachname angesehen und auch in dieser Form auf die Residence Card übernommen. Das ist natürlich doof, denn dadurch ist der Name a) falsch und b) unnötig lang. Es gab unter dem Motto “Weg mit Geb.” vor zwei Jahren sogar schon eine Online-Petition, damit das GEB. aus den deutschen Reisepässen verschwindet.

Auf meinem CoE stand mein Name auch in dieser Form und ich hatte mich bei der Abgabe des Formulares schon fast damit angefreundet. Auf den Formularen hatten wir natürlich nur meinen japanischen Nachnamen geschrieben – auf Englisch und Japanisch. Ob das nun ausschlaggebend ist, oder nicht, egal. So war ich mehr als positiv überrascht, dass auf meiner Residence Card kein GEB. steht. Warum weiß ich nicht und ich werde auch nicht nachfragen – vielleicht kommen sie ja noch auf die dumme Idee es wieder zu ändern. Ich scheine wohl einfach Glück gehabt zu haben. Ein Happy Friday!