[Unterwegs] Kurzurlaub in Ito (Shizuoka Pref.) – Teil 1
1. September 2017Im August hatte ich von meiner Arbeit etwa zwei Wochen frei. Mein Mann konnte sich ebenfalls 2-3 Tage frei nehmen und so haben wir uns, neben all den anderen Sachen, die im Kalender standen, vorgenommen, zumindest 1-2 Tage irgendwo hinzufahren. Allerdings sollte die Reise auch unser Budget nicht sprengen, da in den nächsten Monaten noch andere Reisen geplant sind, und so haben wir uns einen Rahmen von 20.000 bis 25.000 Yen pro Person gesetzt. Zuerst wollte ich nach Shimoda, doch da waren die Fahrtkosten allein zu teuer. Alternativ endeten wir in Ito.
Ito ist eine hübsche ältere Stadt in der oberen Hälfte der Izu-Halbinsel in der Präfektur Shizuoka und bekannt für seine Onsen. Von unserem Zuhause dauerte die Zugfahrt um die 2 1/2 Stunden und kostete gerade mal 1660 Yen. Wir machten uns am frühen Sonntagmorgen auf den Weg und kamen 10 Uhr am Bahnhof Ito an. Dort ging es erst einmal fix zum Hotel ein bisschen Gepäck abgeben. Auf dem Weg lag zum Glück auch ein Supermarkt, in dem wir uns an den beiden Tagen öfters mit Getränken eindeckten.
Unser erstes Ziel sollte die Jogasaki Küste (Jogasaki Kaigan, 城ヶ崎海岸) sein. Diese zu erreichen war allerdings nicht ganz so einfach. Wir entschieden uns, wenn wir nochmal in diese Gegend fahren, ein Mietwagen zu nehmen. Da der Zug nur einmal in der Stunde zum Bahnhof Jogasaki Kaigan fuhr, hatten wir noch ein wenig Zeit. Mein Mann nutzte diese, um am Bahnhofsladen eine Schüssel Soba zu essen. Ich hatte während der Zufahrt, wie mein Mann auch, Sandwiches und Onigiri gegessen und noch keinen Hunger.
Am Bahnhof Jogasaki Kaigan angekommen, zog zuerst das Fußbad seine Aufmerksamkeit auf mich. Dieses plante ich für unseren Rückweg mit ein, nur wusste ich da noch nicht, dass wir nicht zu diesem Bahnhof zurück kehren würden. Schade eigentlich… Laut Google Maps sollte der Fußweg zu Küste etwa 20 Minuten betragen. Die Meisten, die mit uns ankamen, nahmen sich aber gleich am Bahnhof ein Taxi. Durch Wohngebiete liefen wir erst einmal spazieren und schauten uns die ganzen hübschen Häuser an. Wenn es nicht so sehr ab vom Schuss wäre, könnte ich mir ein Leben dort auch gut vorstellen.
Obwohl mein Mann erst etwas gegessen hatte, überredete er mich dann doch in einem Café auf dem Weg einen Stopp einzulegen um Eis zu essen. Es war schließlich sehr warm und eine Abkühlung würde gut tun. Das Café Bridge ist im englischen Stil eingerichtet und sah wirklich schick aus. Und das Eis war natürlich auch lecker. Noch während ich an meinem Eis schleckte, kamen wir dann auch langsam an der Küste an.
Die Steinküste ist wirklich beeindruckend! Wir kletterten dort eine ganze Weile entlang und genossen den Ausblick auf das Wasser. Natürlich ging es auch hinauf auf den Leuchtturm, den man kostenlos besteigen kann. Teilweise hatte ich nur das Gefühl, die Treppe darin endet nie. Von dort aus konnten wir auch schon einen ersten Blick auf den Berg Omuro werfen, den wir uns für den nächsten Tag vorgenommen hatten. Auch die Kadowakizaki Brücke war sehr interessant, denn sie wackelte beim Überqueren doch ganz schön. Der Besuch an der Jogasaki Küste hat sich definitiv gelohnt und gehört nun bei mir von der Natur her zu einer der schönsten Ecken Japans, die ich bisher gesehen habe.
Im Internet hatte ich eine Seite mit einer Bootstour gefunden, weshalb wir uns von der Küste auf zum Hafen machten. Ein Waldweg führte uns bergauf und ab und ich kam ganz schön ins Schwitzen. So eine Wanderung hatte ich gar nicht eingeplant. Irgendwann kamen wir dann aber doch zu einem kleinen Hafen, wo viele Menschen fleißig Tauchen übten. Nur die Bootstour fanden wir nicht. Wir fragten dann einen der Einheimischen und der meinte, dass sie dieses bereits seit dem letzten Jahr nicht mehr machen. Na super…
Damit sich der Weg bis dahin überhaupt gelohnt hatte, ging ich zumindest mit den Beinen dort etwas ins Wasser. Das war eine schöne Abkühlung und wir überlegten nun, wie wir den Tag weiter gestalteten. Von den Einheimischen erfuhren wir, dass der Fußweg zurück zum Jogasaki Kaigan Bahnhof viel zu lang wäre – wir waren ja auch ewig hierher gelaufen. Ein anderer Bahnhof sei aber auch über 2 Kilometer entfernt. Google Maps sagte uns dann, dass eine Bushaltestelle in etwa 10 Minuten Entfernung war und so liefen wir die Straße den Berg hinauf. Natürlich waren wir in der Pampa und der Bus fuhr nur sehr sporadisch. Bis zum nächsten sollte es eine Dreiviertelstunde dauern.
Ein Stück weiter sahen wir ein kleines Tonkatsu-Restaurant und entschieden uns in der Zwischenzeit dort Mittag zu Essen. Ich hatte aufgrund der Hitze zwar keinen Hunger, bekam aber trotzdem ein riesiges Set Tonkatsu (japanisches Schnitzel), Salat, Reis, Misosuppe und eingelegtem Gemüse. Alles sehr lecker. Mein Mann entschied sich für Katsudon.
Der Bus brachte uns in etwa 40 Minuten zurück zum Bahnhof Ito. Wir stiegen schon etwas früher aus und nahmen so eine Abkürzung zum Hotel. Mein Mann hatte im Bus schon geschlafen und so wollten wir uns erst einmal ein wenig ausruhen und später nochmal nach draußen gehen.
Wir entspannten uns etwa zwei Stunden in unserem Zimmer im japanischen Stil (mehr zum Hotel im zweiten Teil zu unserem Kurzurlaub) und ich begann meinen Sonnenbrand irgendwie abzukühlen. Am Ende ging es gegen 17:30 Uhr mit feuchtem Handtuch auf dem Rücken für uns in die Innenstadt von Ito.
Dort besuchten wir den Tokaikan (東海館), ein frühres Onsen Ryokan, welches seit 2001 als Museum geöffnet ist. Dort kann man die verschiedenen Gästezimmer ansehen, den Festsaal und mehr. In einigen Räumen befinden sich auch kleine Ausstellungsstücke. Der Eintritt kostet gerade mal 200 Yen und man bekommt wirklich viel zu sehen. Vor allem der Ausblick aus den Fenstern auf den Fluss ist wunderschön. Am Wochenende und an Feiertagen sind die Bäder darin für Besucher für 500 Yen Eintritt geöffnet.
Daneben befindet sich auch gleich das K’s House Ito Onsen, in dem ich eigentlich übernachten wollte. Nur leider haben sie auf ihrer Internetseite stehen, dass die meisten Räume nur für Touristen sind und nicht für Einwohner Japans, was ich persönlich nicht nachvollziehen kann und total doof finde. Ich weiß zwar nicht, was sie gemacht hätten, wenn wir trotzdem gebucht hätten, aber so haben wir auch ein anderes schönes Hotel – inklusive Frühstück und privatem Onsen gehabt.
Im Anschluss gingen wir noch zu einer Art Stadtfest. Ein paar Essensstände und Sitzgelegenheiten und Kindergruppen, die Tänze aufführten. Das war ganz nett und wir genossen den Abend und das langsam abkühlende Wetter. Als es dunkel wurde, liefen wir dann langsam zurück Richtung Bahnhof. An den Flussufern hingen unzählige bemalte Laternen und es war einfach nur wunderschön.
Zum Abendessen machten wir einen Stopp in einem kleinen Restaurant am Bahnhof. Für mich gab es Zaru Udon, mein Mann aß Tsukimi Soba. Danach ging es zurück zum Hotel und ab ins Onsen. Mehr dazu und wie wir den zweiten Tag in Ito verbrachten, dann aber erst im zweiten Teil des Reiseberichtes. Dieser hier ist schon wieder zu lang geworden.