[Veranstaltung] Kimono Ausstellung in Leipzig
13. August 2016 0 Von yoko_kudo90Derzeit findet in Leipzig in der Bibliothek der HTWK Leipzig eine Ausstellung zum Thema Kimono statt mit dem passenden Titel “Ki Mono – Das Ding zum Anziehen“. Und da ich sogar eine persönliche Einladung dafür hatte, durften wir uns das natürlich nicht entgehen lassen und sind dorthin gefahren.
Schon vor einer Weile gab es in der Facebook-Gruppe Kimono in Deutschland eine Anfrage, wer den Kimono / Yukata / Zubehör für eine Ausstellung zur Verfügung stellen würde, welche im Rahmen einer Studenten-Arbeit im Fach Museologie stattfinden sollte. Da man ja gern hilft – und meine Yukata eh nur im Schrank rumliegen – hatte ich mich mit bereit erklärt und meinen roten UniQlo-Yukata inkl. passender Tasche für die Ausstellung gestiftet.
Am 14. Juli 2016 wurde die Ausstellung eröffnet und findet nicht wie ursprünglich geplant nur für wenige Woche statt sondern sogar bis zum 29. Oktober 2016.
Wenn man die Bibliothek der HTWK betritt, findet man die Ausstellung gleich im Foyer auf der rechten Seite neben der Rezeption. Zuerst wird natürlich erklärt, was ein Kimono ist, was alles dazu gehört und es wird mit den Irrtümern aufgeräumt, welche Kleidungsstücke fälschlicherweise für Kimono gehalten werden – willkommen Bademantel oder Morgenmantel aus Seide. An der Wand hängt ein Kimono in seiner ausgebreiteten Form, sowie ein Obi und ein Unterkimono. Dazu findet man japanische Bücher, die das Anlegen eines Kimono erklären, aber auch ein Video wird gezeigt.
Im mittleren Bereich gibt es drei Vitrinen mit Accessoires, die zum Kimono getragen werden. Angefangen mit verschiedenen Fächern bis hin zu prachtvollem Haarschmuck. Natürlich findet man zu allen Informationen auf den dazu vorgesehen Informationstafeln. Erfahrt hier mehr über Kanzashi, Obidome und Netsuke. Vor allem die Blumen von Wisteria Gardens sind so wunderschön!
Weiter auf der linken Seite findet man dann Figuren mit typische Alltagskimono – sowohl für Mann als auch Frau. Daneben sind in fünf Vitrinen verschiedene Arten von Kimono ausgestellt. Von links nach rechts beginnend, gibt es zuerst einen Yukata. Diese Art Baumwollkimono wird im Sommer getragen, denn er ist leicht und luftig. Mit seiner roten Farbe sticht er gegenüber den anderen vier Varianten etwas hervor. Und ich bin froh, dass ich ihn mein Eigen nennen kann.
Weiter geht es mit einem schönen Komon Kimono, der in Japan im Alltag genutzt wird. Er hat einen seichten Schmetterling-Print und der blaue Nagoya Obi vebunden mit den den grünen Obi Jime und Obi Age stechen hervor. Daneben ein schlicht, aber sehr elegant wirkender Iromuji Kimono, der in Japan zu fast allen Veranstaltungen getragen werden kann. Vor allem das Muster auf dem Fukuro Obi gefällt mir sehr.
Als nächstes findet man einen Houmongi Kimono. Diese werden in Japan zu offiziellen und feierlichen Anlässen getragen. Die abgebildeten Pflaumenblüten sind sehr schön. Zudem wurde hier sogar mit Blattgold gearbeitet. Zuletzt folgt noch ein Furisode Kimono, welche man in Japan oft zum Seijin no Hi (成人の日) dem Tag der Volljährigkeitsfeier auf Japans Straßen sieht. Vor allem die langen Ärmel zeichnen diese Kimonoart aus. Auch in diesem Kitsuke findet man Goldapplikationen und verarbeitetes Blattgold.
Nicht vergessen sollte man hier auch auf die Rückseite der Vitrinen zu gehen, denn erst dort sieht man die wunderbar gebundenen Obi. Vor allem die recht aufwendig wirkende Schleife des Furisode hat mir sehr gefallen.
Das Highlight der Ausstellung befindet sich in der Mitte: ein Brautkimono. Mit seiner orangen Grundfarbe und seinem farbenfrohen Muster aus Kranichen und Blumen sticht er sofort ins Auge. Ein wunderbares Stück mit vielen filigranen Mustern, welches man eine ganze Weile betrachten kann. Dazu gibt es auch hier das Outfit des Mannes, welches in schwarz neben der farbenfrohen Braut doch recht schlicht aber elegant wirkt.
Hier bedanke ich mich noch einmal bei Diana Lucy Strahlendorf, die zum Ausstellungsteam gehört und uns bei unserem Besuch begleitet hat. Mit den Hintergrundinformationen von ihr konnte wir noch mehr über die Ausstellung und die Ausstellungsstücke erfahren – aber auch was dahinter steckt so eine Ausstellung zu organisieren.
Wenn ihr nun Lust bekommen habt und in Leipzig oder Umgebung seid, schaut doch einfach mal vorbei und lasst vielleicht auch einen Gruß im Gästebuch zurück. Bis Ende Oktober habt ihr ja noch die Chance.
Weitere Informationen wie Öffnungszeiten und Adresse findet ihr auf der Veranstaltungsseite der HTWK Leipzig. Und mehr Bilder gibt es im Fotoalbum auf meiner FB-Seite. Schaut doch mal rein (^_~)v
Über den Autor
Kopf hinter Lost in Japan. Bloggerin und Vloggerin. Verliebt in Japan.