[Event] Moshi Moshi Nippon Festival 2016
3. Dezember 2016 0 Von yoko_kudo90Am vergangenen Wochenende fand in Tokyo das Moshi Moshi Nippon Festival 2016 statt. Zusammen mit meinem Mann war ich am Sonntag dort und wir haben so einiges erlebt.
Ich hatte bereits im Oktober von diesem Festival gehört und wollte eigentlich aus drei Gründen hin:
- Ausländer kommen kostenlos rein
- Kyari Pamyu Pamyu tritt auf
- man kann etwas japanische Kultur erleben
Moshi Moshi Nippon (もしもしにっぽん) ist ein Projekt, welches es sich zum Ziel gesetzt hat, die japanische Popkultur auf der Welt bekannt zu machen. Das Festival fand dieses Jahr zum dritten Mal statt und ja – es dreht sich fiel um das moderne bunte Japan. 2016 gab es sogar auch Veranstaltungen außerhalb Japans. Zudem haben sie auch ein Information Center in Harajuku, eine Webseite mit Popkultur-News und ein eigenes TV-Programm. Mehr dazu erfahrt ihr hier.
Aber zurück zum Wochenende.
Das Festival fand vom 24. bis 27. November 2016 im Tokyo Metropolitan Gymnasium (Tokyo Taiikukan, 東京体育館) statt, wobei aber nur die letzten Zeit Tage für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Bereits vor der Halle konnte man so einiges sehen. Zum einen gab es eine Fressmeile mit verschiedenen Speisen. Mich hatte ja der fleischige Burger interessiert, allerdings tat mir der Bauch eh schon weh und so wollte ich nur etwas kleines Essen. Ich endete dann bei Gyoza und mein Mann bei seinem geliebten Go-Go-Curry.
Nachdem wir uns gestärkt hatten, haben wir uns außen umgesehen. Schon als wir ankamen, hat jeder von uns eine AEON-Gudetama-Colab-Tasche in die Hand gedrückt bekommen. Dazu eine Dose vegetarischen Instant-Nudeln. Und so ging es auch weiter – jeder wollte seine Flyer & Co. loswerden. In der Halle selbst fand ich es noch schlimmer. Da kam ich mir vor wie Freiwild, auf das sich alle stürzten. Lag aber wohl auch daran, dass zu Beginn nicht all zu viele Leute und jede Menge Staff-Leute anwesend waren. Das hörte dann zum Glück bei der nächsten Runde durch die Halle auf.
Draußen präsentierte sich neben ein paar kleinen Ständen das Robot Restaurant in Shinjuku. Irgendwann will ich das auch mal besuchen, aber noch ist es mir zu teuer. Man konnte beim Moshi Moshi Nippon Festival auf zwei der Roboter klettern und Fotos machen, was ich ziemlich cool fand. Auch wenn die Leiter doch arg wackelig war. Ein Stück weiter hatte Mari Car einen Stand – diese habe ich schon mal in ihrem Mario-Kostümen im Go-Kart durch Shibuya düsen sehen. Auch hier bestand die Chance im Kostüm Fotos zu machen oder sich für eine Runde durch Tokyo im Go-Kart anzumelden. Da ich aber immer noch keine Übersetzung meines Führerscheins und mein Mann nicht mal eine Fahrerlaubnis hat, kam das leider nicht in Frage.
Dann wollten wir nach drinnen. An der anderen Seite vor der Halle war der Ticketstand, wo ich mir als Ausländer mein kostenloses Eintrittsbändchen abholte. Mein Mann musste sich dann an der Tageskasse sein Ticket für 2,990 Yen kaufen.
Wir schauten uns ein paar Stände an, die einige Bereiche der japansischen Popkultur abdeckten – war es Lolita-Mode, moderne Kimono-Varianten, Pac-Man-Store, lustige Schulranzen und mehr. Hier musste man nun allerdings ab und zu anfangen kleine Gegenleistungen zu leisten, um etwas gratis zu bekommen. Am &TOKYO-Stand ließen wir ein Foto von uns machen. Wenn wir es auf einem unserer SNS-Accounts mit entsprechendem Hashtag hochladen, bekommen wir es gedruckt. Ok, das Prinzip kannte ich schon aus Osaka und so habe ich zumindest was für die Pinnwand. Das Gleiche später beim Pac-Man-Store, wo es für’s Hochladen einen kleinen Pac-Man-Spiegel gab.
Meinen Mann habe ich dann beim Resident Evil Stand verloren. Dort konnte man mit Virtual-Reality das Spiel ausprobieren. Dafür musste man aber erstmal ein Ticket bekommen. Also stellte mein Mann sich dafür an und ich zog alleine weiter.
Ich wurde beim Kawaii Room aufgehalten und füllte dort einen Fragebogen über Beauty-Produkte aus. Da sind sie bei mir zwar ziemlich falsch, weil ich von sowas keine Ahnung habe, aber egal. Als Dankeschön gab es ein kleines Säckchen mit Produkten (ich hatte einige Pröbchen, eine Gesichtsmaske und eine Whitening-Zahnpasta drin). Dann wurde ich noch geschminkt und ein Foto von mir im Bereich gemacht. Erst eine Weile später auf Toilette fand ich heraus, dass der pinke Lippenstift doch etwas sehr extrem war…
Ein Stück weiter konnte man in Kooperation mit Fuji TV eine Drone fliegen. Das hat Spaß gemacht, war aber gar nicht so leicht. Man musste sie durch Ringe steuern, dass hatte ich am Anfang aber nicht verstanden gehabt und mich gefragt, warum auf der anderen Seite einer der Staffs hin und her gewunken hat. Auf jeden Fall ein nicht alltägliches Erlebnis. Dann schaute ich mir ein wenig das Programm auf der kleinen Bühne an, was ziemlich interessant war. Für mich zwar etwas zu dance-mäßig, aber die Tanzperfomances dazu haben mir gefallen.
Mein Mann tauchte irgendwann auch wieder auf. Wir schauten uns noch etwas gemeinsam um und gingen dann ein Stück nach oben, um uns auszuruhen und die weitere Planung zu besprechen. Er hatte für 15:30 Uhr ein Ticket zum Resident Evil spielen. Bis dahin war es eine knappe Stunde. Diese saßen wir am Ende rum und aßen ein paar Kleinigkeiten vom Kiosk. Zurück in der Halle fanden wir dann auch den Oiran-Stand, wo wir noch ein Foto machen konnten.
Dann ging es zurück zum Resident Evil stand, wo wir, obwohl wir für 15:30 Uhr ein Ticket hatten, nochmal über 20 Minuten anstehen mussten. Zum Glück konnte man von dort auf die Hauptbühne schauen, wo inzwischen auch das Programm angefangen hatte. War allerdings nicht ganz so mein Geschmack. Mein Mann war nun endlich dran und versuchte sich im Spiel. Ich stand dahinter und durfte zuschauen. Er gab dann vor Ende seiner eigentlich Spielzeit auf – war schweißnass und fix und fertig. Armes Männel.
Es war nach 16:00 Uhr. Kyary Pamyu Pamyu sollte um 19:00 Uhr auftreten, wir überlegten, was wir mit der Zeit anfangen sollten. Zum Glück durfte man mit den Bändchen am Arm rein und raus gehen, so entschieden wir uns im KatzenCafé relaxen zu gehen. Alle anderen Ideen waren zu teuer. Nach kurzer Recherche fuhren wir nach Harajuku und gingen ins Mocha. Es waren zwar einige Leute da, aber irgendwann fanden wir doch ein Platz mit Katze, wo wir uns in Ruhe hinsetzten konnten. Mein Mann beschäftigte sich mit dem Manga-Regal.
18:00 Uhr waren wir zurück. Wie vermutet hatte es sich inzwischen arg gefüllt und wir machten uns in die Masse vor die große Bühne, wo schon einiges an Programm lief. Das erste war Daishi Dance, irgendein DJ, der mit anderen zusammen performte. Der Teil mit den japanischen Elementen hatte mir gefallen, der Rest weniger. Ich weiß, warum ich nicht in irgendwelche Clubs gehe… Die Zeit schritt fort, mir taten die Füße weh. Mit etwa 20 Minuten später traten CAPSULE auf, die ich nicht kannte, die aber hier einige Fans hatten. War nicht schlecht, aber auch nicht meins.
Zum Glück dauerte die Pause dann nicht lange und Kyary Pamyu Pamyu trat endlich auf. Sie war wie immer niedlich und sprach auch die Ausländer direkt an. Sie gehört zu den Schirmherrinen des Projektes und man merkte, dass ihr das wirklich wichtig ist. Am Ende konnten wir sechs Songs von ihr hören – natürlich die bekanntesten:
- Kira Kira Killer
- Candy Candy
- Ponponpon
- Ninja Re Bang Bang
- Tsukema Tsukeru
- Sai & Co
Beim letzten Song brachte sie uns vorher noch einen kleinen Tanz bei, den wir beim Mitsingen machen sollte. Es hat viel Spaß gemacht und ich werde definitiv nochmal auf ein Konzert von ihr gehen. Natürlich war das Fotografieren verboten – allerdings, wo viele Ausländern sind, hält sich kaum jemand an die Regeln, wie ich schon öfter feststellen musste. Einige fotografierten sogar mit ihren riesigen Tablets. Ich versuchte auch mein Glück, aber meine Handykamera ist für Konzertfotos einfach nicht geeignet.
Fazit des Tages: Ich fand das Moshi Moshi Nippon Festival sehr interessant, vor allem, dass man einiges ausprobieren konnte. Wie vermutet aufgrund des “Ausländer kommen kostenlos rein”, war es sehr auf ausländische Gäste ausgerichtet. An so gut wie jedem Stand gab es mindestens einen englisch-sprachigen Staff und in der Halle selbst habe ich einige als Bilingual Staff ausgezeichnete Leute gesehen. Sogar Fragebögen gab es auf Englisch und Japanisch. Wahrscheinlich werde ich auch wieder hingehen, dann aber ohne meinen Mann, denn die 3,000 Yen dafür, dass er lediglich Interesse an Resident Evil und den 20 Minuten Kyary Pamyu Pamyu hatte, sind das Geld nicht wert. Als kostenloses Event für Ausländer ist es aber wirklich super.
Am nächsten Tage habe ich erstmal den ganzen Kram, den wir mitgeschleppt haben, sortiert. Ein Teil der Flyer, die wir ja alle doppelt hatten, sind erstmal im Müll gelandet. Es waren aber auch Gutscheine u.a. für Domino Pizza und AEON dabei, die wir sicher noch benutzen werden. Und vier Packungen Instant-Ramen und jede Menge Sticker gab es auch kostenlos 😀
Über den Autor
Kopf hinter Lost in Japan. Bloggerin und Vloggerin. Verliebt in Japan.