[Liebesleben] Essen im japanisch-deutschen Stil?

[Liebesleben] Essen im japanisch-deutschen Stil?

16. Oktober 2017 22 Von yoko_kudo90
Ich werde oft gefragt, was wir eigentlich zuhause essen und ob ich den lieber japanisch oder deutsch koche. Eigentlich ist das ganz einfach gesagt: ich habe nicht wirklich Ahnung vom Kochen und überlasse das gerne meinem Mann, den der ist begeisterter Koch und verbringt jede Menge Zeit in der Küche. Aber ab und zu muss ich auch mal den Kochlöffel schwingen. Werfen wir im heutigen Teil der Rubrik Liebesleben also mal einen Blick auf das Essverhalten in unserer internationalen Beziehung.

Was kocht mein Mann?

Mein Mann kocht natürlich vorwiegend Japanisch. Und da der Plan ist, dass ich etwas abnehme, versucht er dabei auch vorwiegend gesund zu kochen. Typisches Abendessen ist meist etwas mit Fleisch, Reis, Gemüse und ein Süppchen, je nachdem wie viel Zeit er am Abend investieren möchte. Wenn es ganz spät wird, gibt es auch mal Fertigessen aus Supermarkt, Konbini ohne von Hotto Motto, aber meistens wird abends noch etwas gekocht. Auch Ramen, Udon, Soba und Co. dürfen auf dem Speiseplan nicht fehlen oder auch mal ein paar Edamame oder Karaage zum Dazuessen. Natürlich ist das nicht immer rein Japanisch. Es gibt auch mal Buletten, Pizza und Co. Mein Mann liebt zudem Curry, weshalb wir das recht häufig essen; aufgrund der langen Vorbereitungszeit aber vorwiegend am Wochenende.
Mein Mann muss sich beim Kochen aber auch ziemlich nach mir richten, wofür ich ihm auch sehr dankbar bin. So esse ich keinen Fisch und andere Meerestiere und bin auch so ziemlich wählerisch (Fleisch ohne viel Fett, keine Pilze, kein Kürbis *bäh*). Da muss er immer ziemlich kreativ sein. Das ganz traditionelle japanische Essen mag er selbst nicht so sehr, weshalb das auch selten bei uns auf den Tisch kommt. Und da ich Kartoffeln liebe – so typisch deutsch – werden diese auch oft mit eingebracht: ob nun extra viel Kartoffeln im Curry oder der Miso-Suppe. Miso-Suppe war bei uns auch so ein Thema, denn bisher habe ich die immer vermieden. Vorwiegend aufgrund der Algen, die da drinnen rumschwimmen, aber auch da hat mein Mann inzwischen Kreationen mit Karotten, Rettich, Kartoffeln und mehr, die mir schmecken. Und Tofu esse ich inzwischen auch ganz gern mal.
Im Groben gesehen, kocht mein Mann also viel Japanisch, aber auch mit internationalen Einflüssen und auf meine Bedürfnisse abgestimmt. Es ist recht abwechslungsreich, schmeckt immer wieder gut und ich bin total happy damit.

Was koche ich?

Wir haben uns geeinigt, dass ich mindestens einmal die Woche das Abendessen mache. Ich bin dann meist schon vorher am Verzweifeln, weil ich immer so wenige Ideen habe. Am liebsten mache ich dabei Okonomiyaki, das braucht zwar etwas mehr Zeit in der Vorbereitung, aber man kann nicht viel falsch machen. Ansonsten greife ich auf irgendwas mit Kartoffeln, Hühnchen, Gehacktes und Salat zurück. Auch Gyoza mache ich gern einmal selbst, oder Omurice und Oyakodon. Wenn es schnell gehen soll, gibt es Yakisoba oder Spagetti mit deutscher Bolognese oder Carbonara-Soße von Knorr Fix. Da habe ich aus Deutschland immer einen Vorrat da, denn meinem Mann schmecken die Soßen auch gut und sowas in der Art habe ich in Japan noch nicht gefunden (außer die komplett fertigen Soße aus der Tüte und die sind nicht so das Wahre).
Ich bin also beim Kochen noch nicht so einfallsreich und stöbere immer mal wieder nach Rezepten, die einfach nachzumachen sind. Auch die „typische deutsche“ Küche ist nicht so meins. Wir haben zwar eine Ofen-Mikrowelle, aber sowas wie einen Braten habe ich nicht vor zu machen. Einmal bin ich selbst nicht so ein Fan davon und zudem ist das für uns zwei eh zu viel. Dann doch lieber irgendwas Leichtes, wie eine Nudelsuppe oder Kartoffelsalat.
Weiterhin bin ich eher eine Naschkatze und mache dann lieber was Süßes zum Dessert, ob Pudding, Muffins oder andere kleine Küchlein. Das isst mein Mann dann auch immer gerne.

Wie sieht das Frühstück aus?

Auch beim Frühstück hat mein Mann das Zepter in der Hand, aus einem ganz einfach Grund: er ist Frühaufsteher und ich Langschläfer. Wenn ich wochentags nicht früh auf Arbeit muss, weckt er mich meist gegen 8 Uhr, wenn er geht. Dann gibt es für mich entweder einen Salat oder Toast und Ei in allen möglichen Formen. Am Wochenende macht mein Mann manchmal Pancakes, was mich super happy macht. Er selbst isst immer mal was anderes. Entweder auch Toast, Reste vom Vorabend (ja, man kann auch Curry & Co. zum Frühstück essen), oder auch Miso oder Maiscreme-Suppe und Reis. Das wäre für mich so früh am Morgen noch nichts.

Essen in Japan

Pancakes ♥

Wo gehen wir essen?

Wenn wir nicht zuhause essen, gibt es meist Japanisch. Ist ja in Japan auch am Einfachsten. Häufig findet man uns bei CoCoCurry, denn Curry ist nun mal was tolles. Aber auch die Sushi-Ketten-Restaurants haben es uns angetan. Ja, auch wenn ich keinen Fisch esse. Die haben nämlich noch so viele andere Sachen, da werde ich auch super satt. Ramen und Udon essen wir auch gern außerhalb, denn das gehört auch zu den recht günstigen Gerichten. Die Family-Restaurants Saizeriya und Gusto stehen ebenfalls immer hoch im Kurs für Pasta, Pizza und Burger, da sie recht günstig sind. Ansonsten lieben wir Tabehodai (食べ放題) – also das japanische All you can eat. Ob beim Yakiniku, Shabu Shabu oder Okonomiyaki, mein Mann schlägt sich da gern den Bauch voll. Ich natürlich auch, gebe aber meist vor ihm auf und gucke nur noch zu. Zudem nutzt mein Mann Restaurantbesuche auch, um mal Fisch, Ebi und Tako zu essen.

Wie ihr sicher mitbekommen habt, sind wir auch oft in ThemenCafés. Die Motivation geht meist von mir aus, außer es geht um Rilakkuma, da ist mein Mann auch sehr interessiert.

Zwei-drei Mal im Jahr gehen wir auch deutsch essen. Entweder auf irgendwelchen Festen (Weihnachtsmarkt, Oktoberfest, etc.) oder im deutschen Restaurant. Mein Mann isst dann meist Würstchen aller Art, ich oft Schnitzel, Spätzle oder irgendwas mit Kartoffeln. Ganz hoch im Kurs steht bei uns das Schmatz in Akasaka, aber wir waren auch schon in anderen deutschen Restaurants. Leider sind diese meist recht teuer, weshalb wir nur recht selten dort sind.

Wie ihr seht, haben wir uns mit dem Essen also recht gut zusammen gefunden, auch wenn die meiste Arbeit an meinem Mann hierbei hängen bleibt. Aber ihm macht das Kochen Spaß, deshalb ist es für ihn kein Problem und ich staune manchmal echt, was er sich teilweise für Arbeit macht. Da habe ich echt einen Schatz gefunden ♥

Mehr Bilder von unserem Essen in Japan findet ihr auf meinem Instagram-Account Japan Food Diary.


Alle zwei Monate gibt es in der Kategorie Liebesleben einen neuen Artikel mit einem Einblick in unsere Hochzeit, unsere Beziehung, etc. Ihr könnt auch gern Artikel-Wünsche äußern. Schaut auch in Zukunft immer mal wieder rein.

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