Ich habe eine Weile überlegt, was ich während meines Aufenthaltes in Hiroshima noch mache. Einerseits schlich sich langsam der “Reise-Blues” ein – ich hatte allmählich keine Lust mehr jeden Tag rumzulaufen und irgendwas anzugucken – und andererseits hatte ich das Wichtigste in der Stadt soweit schon gesehen bzw. für den nächsten Tag vorgenommen. Nach einigem Rumblättern in Reiseführern und Stöbern im Internet, habe ich mich dann entschieden nach Fukuyama zu fahren. Hauptgrund war das Schloss, was ich mir ansehen wollte, weil ich mir solche ja gern ansehe.
Nachdem ich an dem Tag etwas ausgeschlafen hatte, habe ich mich dann mit dem Zug auf dem Weg gemacht. Die Fahrt von Hiroshima nach Fukuyama dauert mit den regionalen Zügen etwa 1 Stunde 40 Minuten. Das Fukuyama Schloss liegt zum Glück gleich gegenüber dem Bahnhof und so habe ich mir dieses dann auch als erstes angesehen. Es waren nicht viele Menschen dort und somit war es ziemlich ruhig. Innen findet man die altbekannten Ausstellungen antiker Gegenstände.
Der Blick von oben war sehr schön. Eine Art Kathedrale hatte meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Im Nachhinein habe ich herausgefunden, dass man dort kostspielige Hochzeitsfeiern abhalten kann. Sehr interessant und ein guter Blickfang.
Nachdem ich noch eine Weile auf dem Gelände um das Schloss herum spaziert bin, habe ich mich auf dem Weg zum “historischen Museum der Präfektur Hiroshima” gemacht. Die Ausstellung war recht interessant, auch wenn ich das meiste natürlich nicht lesen konnte. Es wurde mit der Geschichte von vor Millionen von Jahren begonnen und sich dann allmählich in die Gegenwart gearbeitet. Ausgestellt waren unter anderem Münzen, alte Handwerkzeuge und Kleidung.
Am spannendsten war der hintere Teil der Ausstellung, in dem ein kleines Dorf nachgebaut war. Man konnte in die alten Häuschen hinein gehen und sich Kochstelle und Co. ansehen. Wirklich sehr schön gemacht. Außerdem gab es auch einen kleinen Schrein.
Draußen waren einige Skulpturen der modernen Kunst ausgestellt, die zum nebenan liegenden Kunstmuseum gehörten, um die ich auch noch ein wenig herum geschlendert bin. Dann habe ich mich zum Essen auf den Bahnhof zurück gezogen. Ich habe mich dort für Tonkatsu entschieden, welches wirklich sehr lecker war.
Ich habe überlegt, ob ich noch nach Okayama weiter fahre, aber das war mir dann doch etwas zu weit. Schließlich war es schon später Nachmittag. Auch hatte ich meinen dicken Reiseführer nicht mit und somit hatte ich die Überlegung auf der Rückfahrt nach Hiroshima zwischendurch nochmal irgendwo rauszuhopsen auch schnell wieder aufgegeben. Somit war es am Ende ein sehr entspannter und nicht so anstrengender Tag und ich konnte mich am Abend mit der Planung der nächstes Tage beschäftigen.