Wie viele andere Japan-Reisende habe ich mir das Ziel gesetzt, einmal alle 47 Präfekturen in Japan zu bereisen. Bisher sieht es auch schon recht gut aus, 33 Präfekturen sind 7 Jahre nach meiner ersten Japanreise geschafft. Ende November ist nun auch Nummer 34 dazu gekommen, denn selbst wenn Saitama direkt neben Tokyo liegt, war ich noch nie dort. Umso schneller haben mein Mann und ich die Einladung zum Fußballspiel der J-League in Omiya angenommen.
Natürlich wollte ich von Omiya nicht nur ein Fußball-Stadion kennen. Das geht mir schon in Deutschland so, dass ich von den meisten Städten wie Köln, Hamburg, München & Co. fast nur Konzerthallen kenne. Also fuhren wir ein wenig eher los, um zumindest noch ein wenig Zeit zu haben bevor wir 12 Uhr verabredet waren. Nach zwei Stunden mit Bus und Bahn kamen wir dann auch in Omiya an.
Omiya (大宮) ist eigentlich an sich keine Stadt mehr, sondern ein Bezirk von Saitama City, welche 2001 durch den Zusammenschluss von Omiya und drei weiteren Städten entstandt. Mir ist die Gegend bisher auch noch nicht weiter bekannt gewesen, lediglich aus den Yuki-Sato-Krimis von Andreas Neuenkirchen, wo Band 2 Roppongi Ripper teilweise dort spielt.
Aber zurück zu unserem Ausflug. In Omiya angekommen, machten wir uns zu Fuß auf den Weg Richtung NACK5 Stadion, allerdings mit dem Schrein davor als Ziel. Einen Stopp legten wir allerdings bereits nach wenigen Minuten an einem interessanten Melonpan-Shop ein. Die Bäckerei Melond Pane bot neben normalen Melonbrötchen und verschiedenen Geschmacksrichtungen auch ein süßes Brötchen in Fußball-Optik an. Das haben wir uns natürlich mitnehmen müssen.
Weiter ging es zum Gelände des Hikawa Schrein (氷川神社) – zusammen mit einer ganzen Traube, die zum Fußball-Stadion hinsteuerte. Als wir das große Torii und den langen, mit Laternen gesäumten Weg entdeckten, wusste wir, dass wir, dass wir richtig waren. Es war einfach unglaublich schön mit den ganzen Herbstfarben. Am Schrein war überraschenderweise auch jede Menge los. Zahlreiche Familie mit in Kimono gekleideten Kindern waren zu den Shichi-Go-San-Feierlichkeiten dort – ein Fest für Kinder im Alter von Sieben, Fünf und Drei, welches am 15. November gefeiert wird. Ich liebe es die kleinen Kinder in ihrer wunderschönen Kleidung zu sehen. Auch ein Hochzeitspaar war vor Ort und machte gerade mit der Gesellschaft Fotos.
Ich reihte mich dann in die Schlange ein, die für die Einträge im Schreinbuch anstanden. Ich habe es ja im Oktober in Kyoto endlich geschafft gehabt mir auch ein Buch zuzulegen, was nun allmählich gefüllt werden möchte.
Gleich neben dem Schreingelände befindet sich auch noch ein kleiner japanischer Garten (日本庭園). Den kann man kostenlos betreten und es gibt zahlreiche Bäume, die jetzt vor allem im Herbst wunderbar geleuchtet haben. Wirklich traumhaft. Auch kleine Wasserfälle, Steinlaternen und mehr kann man entdecken.
Nun wurde es langsam Zeit zum Fußball-Stadion zu gehen. Nach dem Eingang für die Gastmannschaft Ventforet Kofu mussten wir fragen, der befand sich natürlich auf der anderen Seite. Wir wurden auch schon vom Chef meines Mannes erwartet, der bereits mit seiner Familie und noch anderen drinnen Plätze gesichert hatte. Es standen wohl schon einige Zeit vor Öffnung jede Menge an und sie beeilten sich hinein zu kommen. Unsere Plätze waren ganz oben, leider direkt neben der Übertragungsleinwand, weshalb wir diese nicht sehen konnten. Da ich mit Fußball noch nicht so bewandert bin, ist mir die Leinwand immer ganz lieb, um im Geschehen zu bleiben. Zudem konnten wir auch die Zeit, Punktstand und alles andere nicht sehen…
Zum Spiel selbst gibt es nicht viel zu sagen. Es stand am Ende Null zu Null. Die Stimmung war trotzdem durchgehend beeindruckend – ich staune immer wieder über die Fans, die die guten 90 Minuten über stehend ihre Lieder singen und springen und alles. Solche ein Elan! Allerdings ging es auch um etwas – denn beide Teams kämpften um den Abstieg. Inzwischen sind leider auch beide abgestiegen. Das heißt nächstes Jahr, geht es zu Spielen der zweiten J-League.
Nach dem Spiel verabschiedeten wir uns von den anderen und machten uns auf dem Rückweg. Da es noch nicht all zu spät war, legten wir allerdings noch einen kleinen Umweg ein und besuchten den Omiya Park Zoo (大宮公園小動物園). Er ist recht klein, dafür aber auch kostenlos. Als wir ankamen waren gerade eine Schildkröte und kleine Ziegen zum Streicheln im Eingangsbereich. Ansonsten gibt es verschiedene Affen, Bärenarten, Wildschweine und mehr. Am besten hat mir allerdings das Vogelgehege gefallen, durch das man hindurch laufen kann.
Auf dem Rückweg gönnten wir uns noch etwas Süßes bei den Ständen am Eingang des Schreins. Dort gab es leckeres Obanyaki und Baby Castella. Yummy! Dann ging es mit dem Zug zurück, was wieder eine gefühlte Ewigkeit dauerte. Zurück an unserem Bahnhof machten wir noch einen Stopp im Saizeriya und ließen den ersten Besuch in Saitama damit ausklingen.