[Unterwegs] Tour durch das historische Yokohama

[Unterwegs] Tour durch das historische Yokohama

6. April 2018 4 Von yoko_kudo90

Mitte März flatterte auf einmal eine eMail in mein Postfach mit der Frage, ob ich nicht an einer Pressetour in Yokohama teilnehmen wollte. Ich schaute mir den Plan der Tour an, in dem auch ein paar Orte dabei waren, die ich in Yokohama noch nicht kannte, und sagte dann spontan zu, da ich an dem Tag eh frei und keine weiteren Vorhaben im Kalender hatte.

Organisiert wurde die Tour durch das Yokohama Convention & Visitor Bureau, bei dem ich mich herzlich für die Einladung bedanke. Schaut hier auf der englischen Webseite von Yokohama vorbei.

 

Der Bahnhof Sakuragicho

Wir trafen uns am Bahnhof Sakuragicho, welcher auch gleich zu den ersten Punkten unseres Programms zählte. Ein Tourguide weihte uns in die Geschichte des Bahnhofs ein, mit der ich mich bisher nie wirklich beschäftigt hatte. Sakuragicho zählt zu den ältesten Bahnhöfen Japans. Als er im Juni 1872 eröffnet wurde, war er damals noch der eigentliche Yokohama Bahnhof und verband den Ort mit Shinagawa in Tokyo. Erst im Jahre 1915 bekam Sakuragicho seinen heutigen Namen als der neue Yokohama Bahnhof etwas entfernt eröffnet wurde. Natürlich unterlief der Bahnhof in den Jahren vielen baulichen Veränderungen, aber noch heute kann man an der Architektur des Daches am Eingang den ursprünglichen Bahnhof erkennen.

Yokohama Archives of History

Mit dem Bus ging es entlang der Nihon Oodori, einer der wichtigsten Straßen in Yokohama, zu unserem nächsten Punkt auf der Tour: das Yokohama Archives of History. Dieses wurde 1981 an einem historischen Platz eröffnet, dem Ort an dem Japan und Amerika den Vertrag von Kanagawa im Jahre 1854 unterzeichneten. Ich hatte mich noch nie weiter mit der Geschichte der Stadt beschäftigt und so war es für mich dort sehr interessant. Gleich am Eingang befindet sich ein großer Baum, Tamakusu (たまくすの木) genannt, welcher aus den Samen des Baumes gewachsen ist, der bereits auf Bildern der Vertragsunterzeichnung zu sehen ist.

Im Museum kann man einiges erfahren von der Region zur Zeit der Isolierung hin zur Öffnung der Häfen und der Geschichte um Kommandeur Perry. Es gibt viele Anschauungsstücke, wie Verträge zwischen den Ländern sowie Schiffsnachbauten. Auch in der zweiten Etage gibt es viel zu sehen wie Modele von Gebäuden, alte Fotoalben und Postkarten sowie mehr zum Thema Export.

Zou-no-Hana Park

Gegenüber des Yokohama-Archivs geht es zum Zou-no-Hana-Park. Dies ist der Ort an dem der Hafen von Yokohama damals für den ausländischen Handel geöffnet wurde. Im Laufe der Jahre fanden natürlich zahlreiche Umbauten statt. Die wichtigste und namensgebende Änderung erfolgte bereits 1868, den Zou-no-Hana (象の鼻) heißt nichts anderes als Rüssel eines Elefant – und so sieht der Hafen von oben auch aus, wie ihr auf den unteren Bildern seht.

Die Terrasse im Park ist wunderschön und man hat einen tollen Blick über den Hafenbereich. Als wir dort waren, lag gerade die MS Asuka II vor Anker.

Hotel New Grand

Das Hotel New Grand eröffnete bereits 1927 und hat in seinen über 90 Jahre historische Bedeutung für die Stadt erlangt. Das Hauptgebäude blieb seit 1927 größtenteils unverändert und beherbergte zahlreiche bekannte Persönlichkeiten wie General MacArthur und Charlie Chaplin.

Durch die Tour hatten wir die Möglichkeit einen Einblick in ein paar Räume des klassischen Hotels zu erhalten. Unter anderem die MacArthur Suite, die noch den originalen Schreibtisch von MacArthur enthält. Allerdings kostet eine Übernachtung in der Suite etwa 2.000 Euro.

Das Hotel ist auch beliebt für Hochzeiten und andere Feiern, für welche verschiedene Säle zur Verfügung stehen. Wir konnten einen Blick in den Phoenix Room sowie den Rainbow Ball Room werfen, welche wirklich beeindruckend sind.

Im französischen Panoramic Restaurant machten wir eine kleine Pause – mit elegantem Rumball-Schokoladenkuchen und Tee. Von dort hat man einen tollen Blick über den Hafen und kann sich bei leckerem Essen entspannen.

Yokohama Foreign General Cemetery

Wie der Name schon sagt ist der Yokohama Foreign General Cemetery (横浜外国人墓地) der historische Friedhof der Ausländer. Hier konnten die Ausländer, die im 19. und 20. Jahrhundert nach Yokohama kamen, ihre Angehörigen beerdigen. Man findet dort viele Gräber von Kriegsopfern, aber auch von Ausländern, die von japanischen Samurai getötet wurden, wie uns unser Tourguide berichtete. Ich habe von außen auch ein paar deutsche Gräber entdecken können.

Motomachi Park & Shopping Street

In der Gegend um den Friedhof gibt es zahlreiche europäische Häuser, die teilweise auch als Museum geöffnet sind. Im Motomachi Park kann man entspannen und vor allem während der Kirschblüte ist es dort sehr schön. Am Fuß der Berge befindet sich die Motomachi Shopping Street, die zwar die üblichen Geschäfte hat, durch ihren Baustil aber auch ein europäisches Flair vermittelt.

Yokohama Marine Tower

Der vorletzte Punkt auf unserer Programm-Liste war der Yokohama Marine Tower. Dieser wurde 1961 als Leuchtturm eröffnet, dient aber seit 2008 als Aussichtsplattform. Von oben hat man eine tolle Sicht über die Hafengegend, Minato Mirai und bei gutem Wetter bis hin nach Tokyo und zum Berg Fuji.

Natürlich gibt es im Turm auch Restaurants und eine Bar sowie Säle, die man für Feiern mieten kann. Wir konnten einen Blick in alle Räumlichkeiten werfen.

Mehr Informationen zum Yokohama Marine Tower auf meinem Travel Blog

Jazz Bar WindJammer

Zum Abschluss ging es noch in die Jazz Bar WindJammer. Sie befindet sich im China Town, hat aber mit China recht wenig zu tun, denn bei WindJammer handelt es sich um die älteste Jazz Bar Japans. Im unteren Bereich befindet sich die Bar mit Bühne, auf der täglich gespielt wird. In der zweiten Etage gibt es einen Live-Bildschirm zur Übertragung. Das Restaurant dort ist im Stil eines Schiffes gestaltet und hat eine wirklich besondere Atmosphäre. Bekannt ist WindJammer für riesige Burger und Pizza, aber es gibt auch viel anderes leckeres Essen sowie 200 verschiedene Getränke.

Wir verbrachten einen angenehmen Abend in der Bar mit vielen netten Gesprächen. Ein besonderer Abschluss für einen sehr informativen Tag mit vielen neuen Entdeckungen.

Vielleicht schaut ihr ja auch mal an ein paar dieser Ecken vorbei bei eurem nächsten Besuch in Yokohama.


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