[Alltagsleben] Von angebrochenen Rippen und anderen Wehwehchen

[Alltagsleben] Von angebrochenen Rippen und anderen Wehwehchen

17. Juli 2018 17 Von yoko_kudo90

Wie einige eventuell mitbekommen haben, war es auf meinem Blog sowie auf Facebook und instagram in den letzten Woche recht ruhig (nur Twitter nutze ich derzeit recht intensiv). Das hat mehrere Gründe, aber der Hauptgrund ist wohl, dass es mir mal wieder nicht gut ging und ich mich zu nicht viel aufrappeln konnte. Ich fasse hier einfach mal meine letzten knapp drei Wochen zusammen.

Eigentlich ging es mir echt super und ich hatte am 25. Juni noch einen tollen Tag in Tokyo (u.a. im Edo Neko Chaya). Doch am nächsten Tag änderte sich das schlagartig. Ich hatte auf einmal Bauchschmerzen. Es fühlte sich mehr wie Muskelkater an, den ich auf die Aktivitäten am Vortag schob. So ging ich zur Arbeit und anstatt besser, wurde es immer schlimmer. Zu den Schmerzen im Bauch kamen auch Schmerzen im Rücken dazu. Auf dem Weg nach Hause musste ich in beiden Zügen jeweils um die 15~20 Minuten stehen und ich war den Tränen nahe, weil ich die Schmerzen kaum aushalten konnte.

Zuhause ließ ich mich auf den Fußboden fallen und blieb eine ganze Weile liegen. Es wurde mit der Zeit besser, aber ich konnte mir einfach nicht erklären, wo es herkam. Glücklicher Weise hatte ich die nächsten vier Tage frei und auch nichts geplant, weshalb ich die Tage zuhause verbrachte und versuchte mich zu erholen. Die Schmerzen im Bauch waren weiterhin da, aber nicht mehr so extrem. Dazu kamen Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und ich war unglaublich schwach und müde. Das meiste davon habe ich aufs viel zu warme Wetter geschoben.

Für meinen Tag im Kindergarten nahm ich am Morgen eine Schmerztablette. Somit waren zumindest die Kopfschmerzen gebannt, die Schmerzen in Bauch und Seite blieben. Donnerstag und Freitag hatte ich noch einmal frei und war inzwischen deprimiert, dass ich trotz meiner freier Tage nicht wirklich viel zu Stande gebracht habe, weil ich einfach keine Energie hatte – auch, weil ich wegen der Wärme in der Nacht meist nicht länger als 2~3 Stunden am Stück schlafen konnte. Donnerstag ging ich noch einmal zum Nachmittagsunterricht und unterhielt mich mit meiner japanischen Kollegin darüber. Auch mit meiner Mum skypte ich und am Ende entschieden wir uns doch endlich zum Arzt zu gehen.

Sommer 2018

Beim Arzt erklärten wir was los ist, soweit ich beschreiben konnte, was mir fehlt, denn das wusste ich selbst nicht so richtig. Inzwischen war ich an einem Punkt, wo es beim tiefen Einatmen auf der linken Seite weh tat. Der Arzt tastete mich dort ab. Ich wurde geröntgt und dann noch zum Ultraschall geschickt. Das machte erst eine Schwester, dann kam der Arzt und schaute selbst. Er suchte lange, bis er wohl etwas fand und sich mit der Schwester austauschte. Diese machte dann weiter und versuchte ein Bild davon zu machen.

Im Sprechzimmer des Arztes traf uns dann der Schock: ich habe mir wohl eine Rippe angebrochen! Alles andere sieht in Ordnung aus, nur an der einen Stelle konnte man sehen, dass die Linien nicht gerade verlaufen und dort wohl an der Rippe etwas nicht ganz war.

Das erklärte auch meine Symptome. Es tat an der Stelle weh, wenn ich einatmete, da dabei dagegen gestoßen wird. Deshalb hat sich mein Körper in den letzten Tagen daran gewöhnt nur flach zu atmen, weshalb nicht genug Blut durch meinen Körper gepumpt wurde. Das brachte die Kopfschmerzen und die Müdigkeit mit sich. Auf die Idee muss man aber erst einmal kommen.

Sommer 2018Machen konnte der Arzt aber auch nicht viel. Die Rippe muss von selbst wieder heilen. Ich bekam nur eine Bandage, die ich tragen sollte zur Unterstützung. Das tat ich aber nicht oft, weil es einfach nur zu warm war und ich die Bandage schnell durchschwitzte. Schmerzmittel gab es keine – die wirken da nicht, wie ich ja schon festgestellt habe. Wenn ich merkte, dass Kopfschmerzen auf dem Weg waren, reichte es zum Glück aus, dass ich mich auf meine Atmung konzentrierte und es wurde wieder besser.

Ich ließ die letzten Tage also etwas langsamer angehen, hatte aber trotzdem so einige Sachen im Kalender stehen, die ich nicht streichen wollte. Wenn ich auf meine Atmung unterwegs achtete, ging es auch soweit. Natürlich tat das tiefe Einatmen weiterhin weh, aber inzwischen wusste ich ja, wann es weh tun würde und konnte mich darauf einstellen.

Nun sind gute drei Wochen vergangen und ich denke, es ist soweit wieder in Ordnung. Es tut nur noch ganz selten weh, vor allem beim Niesen oder Husten oder wenn ich wirklich mal sehr tief einatme. Ich denke, in noch einer Woche sollte die Sache ausgestanden sein.

Wie ich mir die Rippe angebrochen habe, bleibt übrigens ein Rätsel. Ich habe keine Ahnung. Da denkt man, dass man mit seinem Gewicht eh schon gut gepolstert ist und dann das *lach*

Die Hitzewelle… 

Sommer 2018Neben der Rippe habe ich momentan aber noch andere Wehwehchen. Diese sind typisch Sommer und haben mit der aktuellen Hitzewelle hier in Japan zu tun. Die Temperaturen in Tokyo sind in den letzten Tagen (Wochen?) fast täglich um die 35 Grad im Schatten. Wie heiß es in der Sonne ist, will ich gar nicht wissen. Auch in der Nacht kühlt es nicht wirklich ab – da sind es auch noch um die 27 Grad.

Es ist einfach super unangenehm und ich habe das Gefühl ich bin dauerhaft einfach nur am Schwitzen.  Das hat zur Folge, dass meine Haut derzeit total überempfindlich ist und ich mich die ganze Zeit nur Kratzen könnte. Es ist echt schrecklich. Und dieser Juckreiz wandert die ganze Zeit herum: Arme, Beine, Bauch, Rücken, … Ständig juckt es irgendwo. Ich kämpfe derzeit mit feuchten Lappen und Anti-Juck-Flüssigkeit aus dem Drugstore dagegen und versuche mit Eincremen meiner Haut Flüssigkeit zurück zu geben, aber sobald ich mich eincreme habe ich manchmal das Gefühl, dass ich noch mehr zerlaufe…

Auch schlafen konnte ich die letzten Tage nicht. Inzwischen bin ich aus dem Schlafzimmer ausgezogen, wo ich alle 2~3 Stunden schweißgebadet aufgewacht bin. Wir haben noch einen Futon mit einem kühlenden Bezug gekauft und ich schlafe nun im Wohnzimmer neben der Klimaanlage. Da ist es wirklich angenehmer. Für mich zumindest. Mein Mann ist die letzten Nächte wieder ins Schlafzimmer gezogen, weil es im “zu kalt” ist.

Und weil ich grade am Meckern bin: vom Schlafen auf dem Futon habe ich – Prinzessin auf der Erbse – als Seitenschläfer jede Menge blaue Flecken am Oberschenkel. Inzwischen habe ich alle Decken in der Wohnung zusammen gesucht und diese noch unter den Futon gestapelt. So geht es mit dem Schlafen.

Sommer 2018

Kommen wir zum letzten Punkt: meine Sommererkältung. Ich erkälte mich eigentlich jeden Sommer in Japan. Ganz einfach aus dem Grund, dass man unterwegs ständig zwischen kalt und warm wechselt. Draußen – warm. Bahn/Bus – (teils sehr) kalt. Kaufhaus – kalt. Arbeitsplatz – kalt. Und jedes Mal läuft man wie vor eine Wand, wenn man zwischen den Bereichen wechselt. Das muss der Körper erst einmal verkraften.

Derzeit habe ich Halsschmerzen. Die kenne ich, dass sind meine Klimaanlagen-Halsschmerzen. Ich hoffe, dass es dabei bleibt und nicht noch mehr hinzu kommt. Bisher sieht es aber ganz gut aus.

So, nun aber genug von den ganzen Wehwehchen.
Ich hoffe, ihr könnt den Sommer mehr genießen als ich!