[Unterwegs] Die Präfektur Aichi aktiv erleben

[Unterwegs] Die Präfektur Aichi aktiv erleben

24. Februar 2019 0 Von yoko_kudo90

[Werbung / Bezahlte Presse-Tour]

Wenn ich an die Präfektur Aichi denke, kam mir bisher nur die Stadt Nagoya in den Sinn mit ihrer Burg, sowie die Erinnerung, dass in der Gegend in den nächsten Jahren ein Ghibli Park eröffnet werden soll. Das war es dann schon. Doch die Präfektur Aichi hat noch so viel mehr zu bieten. Auf einer viertägigen Rundreise konnte ich die Präfektur Anfang Februar 2019 genauer kennen lernen und möchte euch ein paar der tollen Orte vorstellen.

Dies ist ein Kollaborationsartikel in Zusammenarbeit mit der Tourismus-Abteilung der Präfektur Aichi und der verschiedenen Städte, die mich zu einer Presse-Reise in der Region eingeladen hat.

Die Präfektur Aichi liegt in der Chubu Region auf Japans Hauptinsel Honshu. Der Verwaltungssitz befindet sich in Nagoya. Die Präfektur ist nach Tokyo, Kanagawa und Osaka eine der bevölkerungsreichsten und vor allem ein wichtiger Industriestandort. Aber auch touristisch kann man dort viel erleben. Hier stelle ich euch sieben Orte vor, in denen ihr die Präfektur Aichi aktiv erleben könnt.


Toyokawa City

Die Stadt Toyokawa (豊川市) befindet sich direkt an der östlichen Grenze der Präfektur Aichi. Die Hauptattraktion dort ist sehr einfach mit dem Zug zu erreichen, denn vom Bahnhof Toyokawa benötigt man keine 10 Minuten.

Dabei handelt es sich um den Toyokawa Inari (豊川稲荷). Anders, als man vom Namen her und dem Torii am Anfang vermuten würde, handelt es sich dabei nicht um einen Schrein, sondern um einen buddhistischen Tempel. Dieser wurde 1441 gegründet, allerdings wurden die meisten Gebäude während der Meiji Periode erneuert.

Hauptaugenmerk auf dem Tempelgelände mit wunderschönem kleinen Garten und zahlreichen alten Bäumen ist Reiko Zuka (霊狐塚), eine Ansammlung von Fuchsstaturen, die sich im hinteren Teil des Geländes befindet. Es sind über 1.000 Figuren, die auf den Steinen aufgebaut sind – als Dank für einen erfüllten Wunsch, den man am Haupttempel geäußert hat.

Der Weg vom Tempel zum Bahnhof lädt zum Schlemmen ein. Denn passend zum Inari Tempel gibt es dort unendlich viele Varianten von Inari Sushi. Normalerweise besteht das süßliche Gericht nur aus frittierten Tofu-Taschen, die mit Reis gefüllt sind, doch hier lässt man der Kreativität freien Lauf. Gepaart mit Rettich, Wasabi, Fleisch, Käse oder gar Matcha – alles ist möglich!

Zudem findet man in den Geschäften weitere lokale Spezialitäten und Souvenirs.

Toei Town

Das kleine Örtchen Toei (東栄町) liegt etwa eine Stunde nördlich von Toyokawa und ist mit seinen Bergen und der Natur rund um die zahlreichen kleinen Fluss recht idyllisch. Vor Ort kann man etwas ganz besonderes ausprobieren, was vor allem für Frauen sehr interessant sein sollte: ein Workshop, in dem man sein eigenes Foundation Puder herstellt!

Diese Möglichkeit bietet euch naori (なおり – Website) in einer ganz besonderen Atmosphäre, nämlich in einem alten Schulgebäude, welches heute nicht mehr genutzt wird. Die Foundation besteht aus Sericite, einem hochwertigen Basispulver mit einer seidig, weichen, glatten, mattierenden Textur. Dieses wird in Minen in der Präfektur Aichi abgebaut und ist ein regionales Produkt. Zusammen mit der Lehrerin erstellt ihr dann ein Pulver, welches zu eurer Hautfarbe passt und könnt diese mit nach Hause nehmen.

Shinshiro City

Auch die Stadt Shinshiro (新城市) befindet sich in dieser Gegend und besticht mit ihrer Natur. Auf unserer Reise machten wir einen Stopp in Yuya Onsen (湯谷温泉) gelegen am Fluss Sorahasu. In dem kleinen Ort kann man einen gemütlichen Spaziergang machen uns in einem der Onsen verweilen.

Wir übernachteten im modernen Guesthouse Hoo! Hoo! (Webseite), welches sechs Zimmer hat, in denen man auf Futon schläft. In unteren Bereich befindet sich die Lobby mit Bar und Außenterrasse zum Fluss, sowie ein großer Share Space, in dem man in entspannter Atmosphäre und Blick in die Natur arbeiten kann.

Das Guesthouse besitzt selbst kein Onsen, man kann allerdings die heißen Quellen im Nachbargebäude Hazu Bekkan (はづ別館, Webseite) nutzen. Dort gibt es zwei Bäder – im uhrzeitlichen wechsel nach Männern und Frauen getrennt. Eines davon bietet ein Routenburo mit Blick auf den Fluss, das andere befindet sich innen.

Im Hazu Bekkan kann man natürlich auch wie in einem Hotel übernachten. Dort findet ihr traditionelle japanische Zimmer mit Tatami. Wir haben dort allerdings nur unser Abendessen genossen, was sehr vielfältig war und u.a. Sukiyaki mit Fleisch vom Schwein und Wildschwein enthielt.

Toyota City

Wenn man den Namen der Stadt Toyota hört, denk man natürlich direkt an die berühmte Autofirma, die dort auch ansässig ist. Allerdings hat die Stadt noch mehr zu bieten – von einem großen Stadion, Sake Brauereien, wunderschöner Natur und mehr.

Direkt in der Stadt Toyota befindet sich das Toyota Stadium (豊田スタジアム), welches sich derzeit noch in den Renovierungsarbeiten für die Rugby WM im Herbst 2019 befindet. Das Stadium fasst 45.000 Leute und kann sowohl Open-Air als auch mit einem fahrbaren Dach genutzt werden. Es finden dort nicht nur sportliche Veranstaltungen statt, sondern auch Konzerte und anderes.

Für die kalte Jahreszeit besitzen die Stühle in der untersten Ebene eine Sitzheizung. Und wenn ihr etwas schicker essen gehen wollt, bietet das Restaurant Verde Rosso mit Blick auf die Stadt Toyota einerseits oder auf das Stadium-Innere anderseits das perfekte Ambiente.

Wir hatten zudem die Chance einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Die VIP-Räume sind sehr schick gestaltet und besitzen sehr gemütliche Sessel für wichtige Gäste. Für die Sportler befinden sich in der unteren Etage geräumige Umkleiden, Warm-Up-Räume und mehr.

Das Gebiet der Stadt Toyota umfasst mehrere kleinere Orte. In einem davon, etwa eine Stunde westlich von Toyota, befindet sich die Sekiya Brauerei Inabu Factory, auch bekannt als Houraisen (ほうらいせん 吟醸工房 – Webseite). Dort wird hoch-qualitativer Sake hergestellt, den man vor Ort natürlich auch probieren kann.

Bei der Qualität wird auch unterschieden, wie fein die Reiskörner gereinigt werden. Bei besonders gutem Sake sind die Körner natürlich besonders rein. In der Sekiya Brauerei findet ihr Sake, bei dem nur 35% des Reiskorns verwendet wird.

Als Besucher hat man die Möglichkeit einen Blick durch die Scheiben in die Brauerei zu werfen und den Herstellungsprozess zu beobachten. Zudem werden Kurse angeboten, in denen man selbst Teil der Herstellung werden und diese besser kennen lernen kann.

Asuke ( 足助町) gehört ebenfalls zur Stadt Toyota und für alle, die sich für Architektur und das alte japanische Handwerk interessieren, auf jeden Fall ein Besuch wert. In der Edo-Zeit war der Ort Poststadt auf dem Chumakaido, eine Route, die für den Transport von Salz in das Innenland genutzt wurde. Daher findet man immer noch zahlreiche alte Häuser im Stadtbild, welche eine ganz besondere Atmosphäre schaffen.

Da sich der Ort in der Natur befindet, leben in den Wäldern auch Tiere – darunter natürlich auch Wildscheine. Zum Mittagessen machten wir eine Pause im Restaurant Izukame (井筒亀), welches u.a. dieses anbietet. Das Essen war wirklich sehr lecker.

Asuke ist allerdings vorwiegend berühmt für die Korankei Schlucht (香嵐渓), in der sich über 4.000 Ahornbäume befinden, die im Herbst eine wunderbare Landschaft formen. Dort befindet sich auch Sanshu Asuke Yashiki (三州足助屋敷), ein wirklich sehenswertes Open Air Museum. In alten Farmhäusern der frühen Meiji-Zeit, werden euch alte Handwerkskünste gezeigt, wie Papierherstellung, Korbflechten, Arbeiten mit Holz, Färbetechniken und mehr.

Inuyama City

Die Stadt Inuyama (犬山市) befindet sich im Norden der Präfektur Aichi mit dem Zug etwa 40 Minuten von Nagoya entfernt. Der Ort besticht mit seiner alten Einkaufsstraße, die von Geschäften und Restaurants mit den verschiedensten Angeboten gesäumt ist. So gönnten wir uns leckeren Miso-Tofu und Matcha Latte im Honmachi Saryo (本町茶寮).

Die Einkaufsstraße führt auch zum Highlight des Ortes: die Burg Inuyama (犬山城), die zu den ältesten noch original erhaltenen Burgen Japans zählt. Sie wurde 1537 errichtet und das Hauptgebäude besteht aus Holz und Stein. Im Inneren befinden sich steile Treppen mit hohen Stufen. Von oben hat man dann aber einen wunderbaren Blick über die Stadt und den Fluss Kiso, an dem von Juni bis Oktober Kormoran-Fischen stattfindet.

Gleich neben der Burg befindet sich der Sanko Inari Schrein (三光稲荷神社). Dieser bietet u.a. einen Weg mit roten Torii, auf dem man schöne Fotos machen kann, aber auch einen Platz zum Waschen seines Geldes, um dieses in Zukunft zu vermehren.

Wenn ihr den Flair der Stadt noch etwas mehr genießen wollt, gibt es natürlich auch die Möglichkeit sich einen Kimono auszuleihen. Ab 3.500 Yen könnt ihr das zum Beispiel im Inuyama Komachi (犬山小町, Webseite).

Seto City

Auch nicht weit von Nagoya entfernt liegt die Stadt Seto (瀬戸市). Diese hat eine lange Geschichte zum Thema Keramik, die über 10 Jahrhundert zurück geht. Natürlich befindet sich in der Stadt auch ein Museum dazu. Im Seto Gura Museum befinden sich Ausstellungsstücke von der Antike bis zur Neuzeit. Viele Beschreibungen sind in Japanisch, aber teilweise auch in Englisch.

Auch wenn es sich auf den ersten Blick nicht so interessant anhört, fand ich das Museum wirklich sehr beeindruckend. Darin befindet sich auch ein Café, in dem man Matcha trinken kann. Die Schale dazu kann man sich selbst auswählen.

Ein weiteres sehenswertes Museum ist das Maneki Neko Museum (招き猫ミュージアム, Website), welches über 1.000 Figuren der winkenden Katze zeigt. Damit ist es das größte Museum dieser Art in Japan. Im unteren Bereich befindet sich ein Verkaufsbereich und ein Café mit Katzen-Keramiken. Zudem besteht die Möglichkeit, dass ihr eure eigene Maneki Neko bemalen könnt.

Nagoya City

Kommen wir nun endlich zur Hauptstadt der Präfektur Aichi: Nagoya (名古屋市). Gelegen auf der Shinkansen-Route zwischen Tokyo und Osaka, ist diese natürlich sehr einfach zu erreichen. Sie ist die viert-bevölkerungsreichste Stadt Japan und hat so einiges zu bieten.

Wir haben uns natürlich die Hauptattraktion dort angesehen: die Burg Nagoya (名古屋城). Diese wurde ursprünglich in der Edo-Zeit errichtet, aber im zweiten Weltkrieg zerstört. Die aktuelle Burg wurde 1959 neu erbaut und beinhaltete ein modernes Museum. Allerdings steht sie nun kurz vor dem Abbau, denn die Burg soll in den nächsten aus Holz neu errichtet werden und dem Original aus der Edo-Zeit wieder näher kommen. Die Fertigstellung wird etwa 2022 geplant.

Trotzdem lohnt sich ein Besuch des Burggeländes, denn beim Honmaru Palace, der sich direkt neben der Burg findet, wurden die Bauarbeiten bereits abgeschlossen. Der Palast wurde mit traditionellen Konstruktionen und Materialien errichtet und ist im inneren wirklich beeindruckend. Es gibt verschiedene Räume und Wandmalereien zu bestaunen.

Um die Burg herum befinden sich natürlich zahlreiche Restaurants und Cafés. Wir haben zum Mittagessen Nagoyas Soul Food probiert: Ankake Spaghetti im Ankake Taro (あんかけ太郎). Dabei handelt es sich um Spaghetti mit einer recht dickflüssigen Soße, welche mit verschiedenen Toppings serviert wird. Und auch in unterschiedlichen Größen. Das Essen war sehr lecker und dazu gab es auch noch die regionale Cola Flasche von Nagoya.

Nur eine halbe Stunde mit dem Zug von Bahnhof Nagoya entfernt befindet sich der Ort Arimatsu (有松町). Dieser ist bekannt für die Arimatsu Narumi Shibori Färbetechnik, die man entlang der alten Straßenzüge auch wiederfinden kann.

Wir besuchten das dazugehörige Museum, dem Arimatsu Narumi Shibori Museum (Website), welches im ersten Stockwerk einen Shop besitzt. Im zweiten findet man eine Ausstellung mit verschiedenen Ausstellungsstücken und einem Film, der die Shibori-Färbetechnik erklärt. Zudem kann man auch älteren Frauen dabei zuschauen, wie sie die Stoffe binden. Wer es selbst einmal ausprobieren möchte, kann das im Museum auch machen. Unter professioneller Anleitungen haben wir uns an einem Taschentuch probiert.


Das war mein Bericht zu unserer viertägigen Tour durch die Präfektur Aichi. Ich hoffe, ihr hattet Spaß und konntet viele neue Orte kennen lernen. Es gibt natürlich noch sehr viel mehr in der Präfektur zu entdecken.

Im Bericht habe ich mich zu den einzelnen Orten natürlich recht kurz gehalten. In Zukunft plane ich ausführlichere Artikel über ein paar der Orte auf meinem Travel Blog. Schaut also regelmäßig mal vorbei.

Wart ihr schon einmal in der Präfektur Aichi?
Welche Orte haben euch dort am besten gefallen?