[Alltagsleben] Kotatsu – Das Highlight im japanischen Winter

[Alltagsleben] Kotatsu – Das Highlight im japanischen Winter

13. Februar 2019 2 Von yoko_kudo90

Nach den beiden doch sehr langen Artikeln über unseren TV-Auftritt (Teil 1 | Teil 2) gibt es heute mal wieder etwas kürzeres. Wir haben uns nämlich endlich einen Kotatsu gekauft und den möchte ich euch gern einmal zeigen.

Kotatsu in einem Showa-Museum in der Präfektur Aichi.

Was ist ein Kotatsu?

Ein Kotatsu (炬燵) ist ein kleiner beheizbarer Tisch, der in vielen japanischen Haushalten als Wärmequelle genutzt wird. Denn die meisten japanischen Häuser haben keine Zentralheizung und sind eher schlecht als recht isoliert. Geheizt werden Räume oft mit der Klimaanlage und manchmal auch noch mit kleinen Öfen.

Der Kotatsu besteht normal aus drei Teilen:

  • einem flachen Tischgestell, dass eine elektrische Heizung enthält
  • eine (oft recht schwere) Tischplatte
  • eine Decke (Kotatsu-Futon, こたつ布団)

Man stellt also das Tischgestell auf – oft in japanischen Zimmern mit Tatami-Boden oder alternative auf einen großen Teppich – macht die Decke darüber und legt schließlich die Tischplatte darauf. Stecker rein, Schalter an – fertig.

Ich wurde natürlich gefragt, ob man sich denn dann nicht an der Heizung verbrennt, wenn man mit den Beinen dran kommt. Nein, dass sollte man nicht. Um das Heizgerät gibt es immer eine Schutzvorrichtung, die nur warm und nicht heiß wird. Allerdings sollte man bei Kindern aufpassen, dass sie nicht unter den Tisch krabbeln und mit ihren schmalen Fingern durch die Schutzhülle durchfassen.

Unsere neue Wärmequelle

Eigentlich habe ich meinem Mann schon öfter gesagt, dass ich auch gern einen Kotatsu hätte. Denn alle meine Freunde haben einen und ich bin eine richtige Frostbeule. Da meinem Mann immer warm ist und er selbst im Winter teils im T-Shirt in der Wohnung rumläuft, hat er es aber anscheinend verdrängt. Bis es auf einmal in einer TV-Sendung um Kotatsu ging und ich meinen Wunsch noch einmal geäußert habe – endlich hat es Klick gemacht!

Wir einigten uns darauf, dass wir einen günstigen Second Hand Tisch kaufen, dafür aber eine hübsche neue Decke. Gleich am nächsten Tag, es war Wochenende, ging es in unseren Second Hand Laden des Vertrauens und sie hatten tatsächlich fünf Kotatsu-Tische dort. Der, der mir farblich am besten gefiel, war auch noch der günstigste und kostete gerade mal 2,000 Yen. Dazu kamen aber nochmal 3,000 Yen für die Lieferung nach Hause, wenn die Tischplatte ist recht schwer und für den Transport in Bus und Bahn recht unhandlich.

Meine Aufgabe war die Decke und nach nicht allzu langer Suche war die Wahl getroffen: eine Decke mit Katzenmotiv für ca. 6,000 Yen. Diese bestellte ich online und beide Sachen kamen am folgenden Wochenende bei uns an.

Unser eigentlicher kleiner Tisch wanderte vorerst in den Schrank meines Mannes und seitdem ist der Kotatsu einer der Hauptpunkte unseres Wohnzimmers. Allerdings bin ich fast die alleinige Nutzerin – neben unserer Katze, die diesen warmen Ort natürlich auch liebt. Mein Mann war bisher nur 1~2 Mal drunter.

Ich nutze den Kotatsu nun eigentlich täglich, denn ich arbeite von hier aus am Laptop und mach auch allen anderen “Büro-Kram” dort. Nach ein paar Tagen merkte ich allerdings schon, dass das Sitzen auf dem Boden nicht das Wahre ist und die Idee, dass ich mich ans Sofa heran lehen kann, auch nicht funktionierte, weil dieses weg rutschte. Während meines Trips nach Aichi waren wir in mehreren japanischen Restaurants mit flachen Stühlen und da diese wirklich total gemütlich sind, habe ich nach meiner Rückkehr gleich einen bestellt. Nochmal etwa 4,000 Yen weg, aber es hat sich gelohnt.

Nun macht das Sitzen unter dem Kotatsu noch mehr Spaß!

So viel zu unserer neuen Investition und wir lesen uns beim nächsten Artikel (^^)/

Wenn euch zwischendurch langweilig wird, schaut auch gern mal auf meinem YouTube-Kanal vorbei. Dort lade ich jeden Freitag ein neues Video hoch – und diese Woche kommt eins in Extra-Länge (^w^)v


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