Matsushima – Unterwegs in einer der schönsten Landschaften Japans | Werbung
11. November 2021In diesem Artikel nehme ich euch mit nach Matsushima, einem Ort in der Präfektur Miyagi, den ich durch eine gesponserte Reise der Japanische Fremdenverkehrszentrale (JNTO) erkunden durfte. Ich möchte euch hier einige der Highlights vorstellen, damit auch ihr das Beste aus eurer Reise in die Tohoku-Region machen könnt.
Matsushima in der Präfektur Miyagi
Matsushima (松島) ist eine Stadt in der Präfektur Miyagi. Durch die malerische Bucht gehört Matsushima zu den drei schönsten Landschaften Japans (日本三景), zusammen mit der Insel Miyashima in der Präfektur Hiroshima und Amanohashidate in der Präfektur Kyoto. Dieser Titel wurde vom japanischen Philosophen und Universalgelehrten Hayashi Razan im 17. Jahrhundert vergeben und ist bis heute in der Touristenbranche ein Begriff. Dadurch hat Matsushima natürlich an Berühmtheit gewonnen und ist ein beliebtes Ziel sowohl bei inländischen als auch ausländischen Touristen.
Der Ort ist recht einfach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar und hat einiges zum Ansehen und Erleben zu bieten.
Highlights in Matsushima
Ich habe fünf Orte in Matsushima herausgepickt, die ich euch hier gern vorstellen möchte.
Bootstouren in der Bucht
Matsushima ist für seine Küstengegend bekannt, welche die Stadt zu den drei schönsten Landschaften Japans macht. In der Bucht befinden sich etwa 260 kleine und größere Inseln, die mit Kiefern bedeckt sind und durch die Wellen teils beeindruckende Formen angenommen haben. Am besten kann man diese natürlich durch eine Bootstour sehen.
Am Hafen von Matsushima gibt es mehrere Optionen für Bootstouren – entweder könnt ihr eine Rundfahrt machen, bei der ihr in Matsushima startet und wieder zurückkehrt, oder ihr fahrt gar an einen ganz anderen Endpunkt, von dem ihr mit dem Zug weiterreisen könnt. Eine englischsprachige Übersicht findet ihr online. Wir haben uns für eine 50-minütige Rundfahrt entschieden und konnten so viele der Inselformationen sehen.
Die Fukuura Insel
Eine der Inseln von Matsushima ist die Fukuura Insel (福浦島), welche etwa 15-20 Minuten zu Fuß vom Bahnhof bzw. 5-10 Minuten vom Hafen entfernt liegt. Die Insel ist durch eine 252 Meter lange rote Brücke mit dem Festland verbunden und gehört zu den wenigen Inseln, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Der Eintritt kostet 200 Yen.
Auf der Insel könnt ihr einen Spaziergang durch die Natur machen und die verschiedenen Ansichten auf die Bucht genießen. Es gibt einen kleinen Tempel sowie einen Park mit jahreszeitlich wechselnden Blumen und ihr könnt euch auf Bänken setzen und die Ruhe genießen. Für einen Rundgang auf der Insel benötigt man eine knappe Stunde.
Das Teehaus Kanrantei
Nur wenige Minuten zu Fuß, auf dem Weg zwischen dem Bahnhof Matsushima Kaigan und dem Hafen, liegt das Kanrantei (観瀾亭). Das Teehaus wurde ursprünglich vor ca. 400 Jahren in Kyoto gebaut und gehörte zum Fushimi Castle. Von dort schenkte der Herrscher Toyotomi Hideyoshi es an Date Masamune in Sendai. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde es von dessen Sohn an den heutigen Ort transportiert. Der Name Kanrantei steht für einen Ort zum Beobachten der Wellen, was man von den Innenräumen und dem Garten des Teehauses sehr gut kann.
Das Teehaus besteht aus zwei verschiedenen Räumen, welche mit goldenen Schiebetüren verziert sind. Für 200 Yen Eintritt können Besucher sich das Teehaus sowie ein kleines Museum dahinter ansehen. Für 500 bis 700 Yen gibt es Matcha-Sets mit verschiedenen regionalen Süßigkeiten. Es ist also der perfekte Ort für eine kleine Pause – mit einem leckeren Tee und dem Blick aufs Meer.
Blick aus dem Teehaus auf die Bucht Matcha mit regionalem Kürbis-Küchlein
Der Zuiganji Tempel
Der Zuiganji (瑞巌寺) ist einer der berühmtesten und bedeutendsten Zen-Tempel in der Tohoku-Region. Vom Hafen aus führt ein langer Weg unter Bäumen zum Eingang. Der Tempel wurde ursprünglich im Jahr 828 durch Jikaku Daishi gegründet, der den Buddhismus im Norden Japans verbreitete. 1609 wurde er durch Date Masamune erneuert und diente als Familientempel. Masamune hat keine Kosten gespart und so findet man auch heutzutage in den Innenräumen noch goldene Schiebetüren mit beeindruckenden Kunstwerken. Leider ist das Fotografieren in den Innenräumen nicht gestattet, daher müsst ihr euch selbst auf den Weg machen, um diesen Nationalschatz Japans mit eigenen Augen sehen zu können.
Der Eintritt in die Tempelanlage kostet 700 Yen. Darin ist auch der Eintrittspreis in das Seiryuden (das Zuiganji Art Museum) enthalten, welches 1995 eröffnet wurde. Dort werden Plastiken, Schriftstücke, Bilder wie Hängerollen, Teeschalen, Schwerter und weitere Objekte ausgestellt, die zur Sammlung des Tempels gehören.
Goshuin vom Zuiganji Tempel Hauptgebäude des Tempels. Der Eingang befindet sich in einem Nebengebäude.
Auch die Godaido Tempel-Halle (五大堂) gehört zum Zuiganji. Diese befindet sich in der Bucht von Matsushima und ist eines der Symbole der Gegend. Sie wurde bereits 807 gebaut und 1604 von Masamune rekonstruiert. Darin befinden sich fünf Buddha-Statuen, die allerdings nur einmal alle 33 Jahr der Öffentlichkeit gezeigt werden. Zuletzt war dies 2006.
Der Entsuin Tempel
Ein weiterer interessanter Tempel in Matsushima ist der Entsuin (円通院), welcher nur wenige Gehminuten vom Zuiganji entfernt liegt. Der Tempel wurde 1646 erbaut und beherbergt das Sankeidan, das Mausoleum für Date Mitsumune. Dieser ist der Sohn von Date Tadamune, der zu dieser Zeit der zweite Feudalherr Sendais war, nach seinem Vater Date Masamune. Mitsumune starb jung, im Alter von 19 Jahren. Der Tempel wurde daher in Trauer gebaut und ist Kannon, der buddhistischen Göttin der Barmherzigkeit, gewidmet.
Neben einem Stein-und-Moos-Garten gibt es auch einen Rosengarten sowie einen herzförmigen Teich auf dem Tempelgelände zu entdecken. Vor allem im Herbst, wenn sich die Ahornblätter rot färben, ist es dort wunderschön. Im hinteren Bereich befindet sich zudem einen Zedernwald zur Meditation. Der Eintritt in den Entsuin kostet 300 Yen.
Besucher des Tempels haben weiterhin die Möglichkeit selbst ein Gebetsarmband aus Perlen zu gestalten. Je nachdem für welche Art Perlen ihr euch entscheidet, liegt der Preis für den Workshop in unterschiedlichen Kategorien, beginnend ab 1.000 Yen.
Sankeidan (Mausoleum)
Weitere Ausflugsziele in Matsushima
Natürlich sind diese fünf Orte nur Highlights und es gibt in Matsushima noch andere Sachen zu entdecken. So gibt es einen kleinen Fischmarkt und ein Date Masamune Museum inklusive Café. Vor allem entlang des Hafens befinden sich viele Restaurants, wo ihr frische Meeresfrüchte probieren könnt – oder die Spezialität der Region: Kyutan (Rinderzunge). Eine weitere begehbare Insel ist Oshima (雄島), die früher von Mönchen zur Meditation genutzt wurde. Auch bietet sich eine Übernachtung in einem der Hotels an, welche u.a. auch Onsen mit Blick auf die Bucht bieten. Was möchte man mehr nach einem langen Reisetag?
Wie kommt ihr am Besten nach Matsushima?
Matsushima befindet sich nördlich von Sendai, der Präfekturhauptstadt von Miyagi. Nach Sendai kommt ihr ganz einfach mit dem Shinkansen von der Tokyo Station in gerade einmal 100 Minuten mit den Zügen Hayabusa, Hayate und Komachi. Von Sendai aus könnt ihr mit der JR Senseki Line zum Bahnhof Matsushima Kaigan fahren, was etwa 40 Minuten dauert. All diese Strecken können mit dem Japan Rail Pass sowie mit dem JR East Tohoku Pass genutzt werden.
Eine Alternative ist es auch bereits am Bahnhof Hon-Shiogama auszusteigen und mit einem der Sightseeing-Boote direkt nach Matsushima Bay zu fahren. Das geht natürlich auch auf dem Rückweg von Matsushima aus.
Der Bahnhof Matsushima Kaigan
Ich hoffe, euch hat unser kleiner Ausflug nach Matsushima gefallen und ihr konntet Ideen für eure eigene Reise mitnehmen. Schreibt mir doch gern einen Kommentar und teilt diesen Artikel mit Freunden und Bekannten, die sich ebenfalls für Japan interessieren.
Hier auch noch einmal ein Dank an die Japanische Fremdenverkehrszentrale (JNTO), die mir diese Reise ermöglicht hat.
Oh Wow! Es sieht wirklich toll aus wenn ich hier so aus dem Fenster in dieses furchtbare Regenwetter schaue, freue ich mich um so mehr über ein paar schöne Bilder von dir! Und in diesem Sinne, werde ich mir jetzt auch einen Tee aufsetzen, wenn auch ohne ein tolles Kürbisküchlein
Danke dir! Es war auch der Tag mit dem besten während unserer Reise! Ich hoffe, du konntest deinen Tee genießen ♡
Und wie! Danke dir! Freue mich schon auf deinen nächsten Eintrag 😀 Grüße aus dem immer noch grauen Deutschland!
Wow, danke für den tollen Artikel. Die Bilder sind wirklich wunder-wunderschön und wenn es ginge würde ich am liebsten gleich los reisen. Gerade die Bootssfahrt stelle ich mir mega toll vor.
Sag mal, wäre es da wohl noch warm genug in Matsushima, bei einer Reise Anfang November?
Hallo Anne, danke für deinen Kommentar!
“Warm genug” wofür? Anfang November sollte man sich schon etwas wärmer anziehen, vor allem, wenn man am Wasser ist und auf dem Boot ist es draußen mit Fahrtwind auch recht kühl. Aber ich habe so eine Bootsfahrt auch schon Ende Dezember gemacht. Ist also alles möglich 🙂
Vielen Dank für diesen sehr ansprechend beschriebenen und reichlich bebilderten Bericht.
Diese Stadt und besonders die Landschaft hatte ich bisher gar nicht auf dem Schirm. Besonders die Küstenformation (erinnert mich ein wenig an die schwedischen Schären) finde ich sehr spannend!
Dieser Tipp ist jedenfalls sofort auf meine Liste gelandet für meinen ersten Besuch in Japan – mal schauen, wann das dann irgendwann wieder möglich ist. 🙂
Und wär ja schön, wenn du noch weitere Reisen für die JNTO unternehmen dürftest. Ich würde jedenfalls wieder reinlesen.